Weiterer Cum-Ex-Prozess im November – es geht um mehr als 400 Millionen Euro – Wirtschaft | ABC-Z
Es geht um 428 Millionen Euro Steuern, die hinterzogen worden sein sollen: Am Landgericht Bonn beginnt am 21. November ein weiterer großer Cum-Ex-Prozess. Angeklagt ist laut Gericht ein vormals in Deutschland tätiger Rechtsanwalt; es handelt sich um Kai-Uwe Steck. Lange war Steck Kronzeuge in mehreren Cum-Ex-Verfahren. Nun ist er selbst angeklagt.
Die Staatsanwaltschaft Köln wirft ihm besonders schwere Steuerhinterziehung in acht Fällen in den Jahren 2007 bis 2015 vor, wie das Landgericht mitteilte. Steck soll sie gemeinsam mit anderen begangen haben, die gesondert verfolgt werden oder schon verurteilt wurden. Das Gericht hat 24 Verhandlungstage bis Februar 2025 vorgeplant.
Laut Anklage soll sich Steck als Experte im Investmentrecht insbesondere mit der Errichtung komplexer Fondsstrukturen befasst haben. Bei Cum-Ex-Geschäften schoben Investoren Aktien rund um den Dividendenstichtag mit („cum“) und ohne („ex“) Ausschüttungsanspruch hin und her. In der Folge erstatteten Finanzämter Kapitalertragsteuern, die gar nicht gezahlt worden waren. Der Staat und damit die Allgemeinheit wurden insgesamt um eine zweistellige Milliardensumme geprellt. Die Aufarbeitung und Strafverfolgung dürfte noch Jahre dauern.