So wollen Politiker die Pläne stoppen | ABC-Z
Pankow. Im Norden Pankows sollen bis zu 4000 Wohnungen entstehen. Doch gegen die aktuellen Pläne wird aufbegehrt. Ein Politiker warnt vorm „Kollaps“.
Ein 40 Meter hoher Hochhausturm, der schon von der Autobahn aus zu erblicken ist, fünfgeschossige Wohngebäude gegenüber von Einfamilienhäusern, und dann ist da noch die Sache mit der Verkehrsanbindung. Ab dem Jahr 2028 soll auf dem Gelände der „Alten Försterei“ am Ostrand von Französisch Buchholz ein modernes Wohnquartier entstehen. Klimaneutral und autoarm, mit zuerst 2000, später bis zu 4000 Wohnungen.
In Form der aktuellen Planungen nicht jedoch, wenn es nach dem Berliner CDU-Abgeordneten Johannes Kraft für Buch, Karow und Buchholz und der Vorsitzenden der CDU-Fraktion in Pankow, Denise Bittner, geht. Der Planungsentwurf wurde der Bezirksverordnetenversammlung Pankow zuletzt von Bezirksstadtrat Cornelius Bechtler (Grüne) im Ausschuss für Stadtentwicklung vorgestellt.
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Kraft fordert in einer Pressemitteilung eine Anpassung der Bebauungspläne, „verträglich und aus der Ortsüblichkeit heraus“, und sammelt Unterschriften für einen Einwohnerantrag. Er soll von der Fraktion in die Bezirksverordnetenversammlung eingebracht werden und das Bezirksamt auffordern, die Planungen für das Quartier stärker an den Bedürfnissen der Anwohner auszurichten. Der Bebauungsplan sollte bis zum Vorliegen einer Rahmenplanung für Buchholz ausgesetzt werden.
„Alte Schäferei“-Kiez: „Zum endgültigen Kollaps“ ohne entsprechende Verkehrsanbindung
Die Pläne in ihrer aktuellen Form würden den „Charakter des Stadtteils drastisch verändern“, so Bittner, der vor allem das genannte Hochhaus und eine fünfgeschossige Bebauung in unmittelbarer Nähe zu Einfamilienhäusern ein Dorn im Auge sind. Doch auch und nicht zuletzt die Verkehrsanbindung bereitet Sorgen, und das nicht nur den Christdemokraten. So sollen zwei geplante neue S-Bahnhöfe, an der Bucher Straße und der Schönerlinder Straße, frühestens Mitte der 2030er-Jahre fertiggestellt sein. Die bisherigen Pläne sehen anfangs lediglich eine Verkehrserschließung mit einer neuen Buslinie der BVG vor, ehe im Verlauf der 2030er-Jahre ein neuer Streckenast der Tramlinie 50 folgen soll.
„Aber das muss die Grundvoraussetzung sein. Ohne Tram fangen wir da gar nicht erst an – hoffentlich haben Sie das dem Senat übermittelt“, wetterte der Linken-Verkehrsexperte und Bezirksverordnete Wolfram Kempe schon im April in Richtung Bechtler. Die Verkehrsinfrastruktur am Pankower Stadtrand sei schon jetzt „stark überlastet“, so Kraft nun. Ohne entsprechende Verkehrsanbindung würde das „Alten Schäferei“-Quartier zum „zum endgültigen Kollaps“ führen. Er verweist zusätzlich auf weitere großen Neubauvorhaben im Norden Pankows, beispielsweise an der benachbarten Elisabeth-Aue und in Karow-Süd.
„Die Pankower BVV muss die jetzigen Planungen für die Alte Schäferei gegenüber dem Bezirksamt unbedingt mit Nachdruck ablehnen, denn sie würden Buchholz überfordern“, warnt der CDU-Abgeordnete.