Gesundheit

Corona: Nehmt Atemwegserkrankungen endlich Humorlosigkeit! – Gesundheit |ABC-Z

Es ist wieder da, ja, servus und grüß Gott liebes Coronavirus, in einem neuen Kleid, als neue Variante XEC schleichst du dich pünktlich zum Sommerende wieder in die Nasen und Rachen der Menschen in Deutschland. Wirklich niemand hat sich eine saftige Herbstwelle gewünscht, mal sehen, wann sie kommt. Nur: Wenn man ehrlich ist, war es irgendwie auch leichtsinnig zu meinen (oder zu hoffen), dass das Virus mit dem Ende der Pandemie (Wann war eigentlich so richtig Schluss?) für immer verschwinden wird. Leider stimmt, was die Expertinnen und Experten prophezeit haben, zähneknirschend: Das Virus ist gekommen, um zu bleiben – und zwar für immer.

Sich zu ärgern, hilft da wenig. Es bleibt die Frage, was tun? Vielleicht lohnt es sich, kurz innezuhalten und sich zu überlegen, ob die Pandemie nicht auch ein paar gute Dinge bewirkt hat. Nicht falsch verstehen: Die Corona-Jahre waren für viele Menschen schrecklich, es gab Tote, Schwerkranke, überfüllte Intensivstationen und erschöpftes Personal in den Kliniken, viel Leid auf vielen Seiten. Da gibt es nichts schönzureden.

Masken sind aus dem öffentlichen Leben nahezu verschwunden, schade eigentlich

Doch gleichzeitig schwappten damals nicht nur Infektionswellen durch das Land, sondern auch Wellen des Aufbruchs. Plötzlich konnte man, nach Jahren des Merkel-Stillstands, als Gesellschaft in Deutschland innovativ sein, Dinge schnell und effizient zum Besseren bewegen.

Um nur wenige Beispiele zu nennen: Flexiblere Arbeit ist selbstverständlich geworden, zumindest für einen Teil der Berufstätigen. Auch einen Tick mehr Digitalisierung gibt es nun. Und Menschen verstehen besser, dass Viren Atemwegserkrankungen auslösen und es deshalb richtig und angebracht ist, sich mit Schnupfen, Husten und Halsschmerzen krankzumelden und zu Hause zu bleiben. Nicht nur zum eigenen Wohl, sondern zum Wohle aller. Man ist selbst von anderen angesteckt worden, doch jetzt bemüht man sich, nicht noch mehr Leute zu infizieren – ein schöner Gedanke der Solidarität.

Auch heute noch können Menschen an Sars-CoV-2 schwer erkranken. Zum Glück ist die Gefahr für einen Großteil der Bevölkerung weitgehend gebannt. Die Stiko empfiehlt die Auffrischungsimpfung nur noch Personen über 60 Jahre sowie jenen, die mit einer bedrohlichen Grunderkrankung leben. Es gibt keinen Grund zur Panik, und auch der jetzt kommende Covid-Winter wird vorübergehen. Die Frage ist nur, wie. Denn leider geraten Dinge schnell in Vergessenheit, so ist der Mensch. Unternehmen möchten Home-Office-Möglichkeiten zurückfahren, und Masken sind aus dem öffentlichen Leben nahezu verschwunden, was eigentlich schade ist. Und Menschen, die mit Halsschmerzen aufwachen, machen womöglich einen Covid-Test – das ist vorbildlich, danke dafür. Doch wenn der negativ ist, geht man dann raus vor die Tür?

Dann doch zurück zur gemeinsamen Erinnerung: Wenn Atemwegserreger nur von Mensch zu Mensch übertragen werden, müsste es eigentlich egal sein, ob es sich um Influenza handelt, Sars-CoV-2 oder ein klassisches Rhino-Erkältungsvirus. Wer Symptome verspürt, sollte sich isolieren. Sich zur Not draußen treffen, enge, ungelüftete Räume meiden oder, ja, ernsthaft, eine Maske tragen. Ganz egoistisch gedacht: Heute stecke ich vielleicht meinen Nachbarn an, aber der morgen umgekehrt mich. Und wer beim Lesen dieser Zeilen eine Schnupfnase hat, hatschi: Gute Besserung!

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