90-jährige Münchnerin vor Gericht: Sie soll Freundin (77) ermordet haben | ABC-Z

München – Eine 90 Jahre alte Seniorin steht ab Donnerstag wegen Mordes an ihrer Freundin vor dem Landgericht München. Fast ein halbes Jahrhundert hatte die beiden eine enge Freundschaft verbunden. Im vergangenen Jahr soll die damals 89-Jährige in ihrer Münchner Wohnung ihre 77 Jahre alte Freundin im Streit mit einem Kochtopf geschlagen und tödlich verletzt haben.
Tage später rief sie die Polizei. Die Beamten fanden in der Wohnung die Tote mit Spuren von Gewalteinwirkungen. Die Seniorin wurde festgenommen und sitzt seither in Untersuchungshaft. Sie ist wegen Mordes angeklagt.
Mord? Seniorin nach Tod von Freundin vor Gericht
Die Verteidigung sieht in der Tat keinen Mord. Es sei zu gegenseitigen Handgreiflichkeiten gekommen, sagt Anwalt Johannes Makepeace. Die Herausforderung in dem Prozess werde sein, den genauen Tathergang zu rekonstruieren – und wie es zu der Tat gekommen sei.
Die beiden schon körperlich beeinträchtigten Frauen, die so gut wie keine anderen Kontakte mehr hatten, sahen sich fast täglich; die Jüngere half der Älteren etwa beim Einkaufen.
Mitte Juli des vergangenen Jahres kam es den Ermittlungen zufolge beim Aufräumen von Einkäufen zu der Auseinandersetzung.
Die 77-Jährige soll gegen den ausdrücklichen Wunsch der Älteren in deren sehr kleine Küche gegangen sein und dort in der Enge diverse Dinge zu Boden gestoßen haben. Darüber soll es zu einer gegenseitigen handgreiflichen Auseinandersetzung gekommen sein, in deren Verlauf die Ältere zu einem Kochtopf gegriffen und mit diesem die Jüngere geschlagen haben soll.