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Grünkohl im Garten pflanzen und ernten | NDR.de – Ratgeber – Garten | ABC-Z

Stand: 28.05.2025 10:15 Uhr

Grünkohl ist ein beliebtes Wintergemüse. Der Anbau der Pflanze im heimischen Garten gelingt, wenn Boden und Klima passen. Ab Mitte Mai kann er ins Freiland gesät werden, Jungpflanzen können ab Juni ins Beet.

Voraussetzung für gute Erträge ist ein nährstoffreicher Boden, denn Grünkohl wächst in kurzer Zeit zu stattlicher Größe heran. Ideal eignet sich ein Beet in voller Sonne mit humosem, kalkhaltigem Lehmboden.

Mit Kompost düngen

Als Starkzehrer benötigt Grünkohl besonders auf ärmeren Böden eine regelmäßige Nährstoffversorgung, etwa mit organischem Dünger wie Kompost. Staunässe verträgt er nicht, mag aber auch keine Trockenheit. Grünkohl ist eine zweijährige Pflanze. Kälte schadet ihr nicht – im Gegenteil: Sie macht die Blätter besonders schmackhaft. Wenn die Pflanzen über Winter stehen bleiben, bilden sie im zweiten Jahr Blüten und Samen. Die Blüten sind eine gute Nahrung für Bienen und andere Insekten.

Grünkohl-Sorten von klein bis groß

Der Anbau beginnt mit der Auswahl der Sorte. Sie unterscheiden sich in der Höhe, der Frosthärte und in Form und Farbe der Blätter, die stark gekräuselt oder fast glatt und von rötlich über blau-violett bis weiß gemustert sein können. Auch der Geschmack ist unterschiedlich: Alte norddeutsche Sorten schmecken herber und kräftiger als etwa “Winnetou”, eine der gängigsten Sorten im professionellen Anbau. “Ostfriesische Palme” ist übrigens nicht nur ein volkstümlicher Name für Grünkohl, sondern eine eigene Sorte. Sie wird bis zu 1,80 Meter hoch.

Aussaat von Grünkohl im Freiland oder im Frühbeet

Die Aussaat ins Freiland sollte erst beginnen, wenn die letzten Nachtfröste vorüber sind, also etwa ab Mitte Mai nach den Eisheiligen. Wer früher anfangen möchte, zieht die Pflanzen im Gewächshaus oder der Wohnung vor. Nach der Keimung dürfen sie nicht zu warm stehen, sonst wachsen sie zu schnell. Nach etwa fünf Wochen kommen sie mit einer Größe von fünf bis zehn Zentimetern ab Juni ins Gartenbeet. Der Abstand zur Nachbarpflanze sollte gut 50 Zentimeter betragen.

Häufiger Befall durch Schädlinge

Junge Pflanzen sind recht anfällig für Schädlinge, besonders für die Kohlhernie, einen Pilz, der die Wurzeln schädigt. Einige Grünkohlsorten gelten aber als dagegen resistent. Kalk im Boden und das gezielte Einhalten der sogenannten Fruchtfolge sind geeignete Maßnahmen zur Vorbeugung. Demnach sollten Kohl und andere Pflanzen aus der Gruppe der Kreuzblütler frühestens nach drei bis fünf Jahren wieder am selben Standort stehen. Gute Nachbarn sind Bohnen und Erbsen, sowie Lauch, Sellerie, Salate und Tomaten. Zwiebeln und Erdbeeren eignen sich dagegen nicht.

Grünkohl erst bei Kälte ernten

Je nach Sorte beginnt die Grünkohl-Ernte im Oktober. Am besten schmecken junge, zarte Blätter. Das Aroma von Grünkohl wird durch Kälte besser, da sich dadurch die Stärke in den Blättern in Zucker umwandelt. Anders als oft beschrieben muss er aber keinen Frost sein. Bei milderem Wetter geernteter Grünkohl schmeckt etwas herber.


Grünkohl-Blätter wachsen aus der Mitte nach.

Wer nur einzelne äußere Blätter pflückt, regt das Wachstum an und erhöht so den Ertrag. Grünkohl kann den ganzen Winter über nach und nach geerntet werden. Erst bei Temperaturen unter Minus zehn Grad erfriert er.

Ist die Pflanze komplett abgeerntet, wird sie aus dem Boden gegraben und im Kompost entsorgt. Lässt man sie mit einigen Blättern bis zum Frühjahr stehen, beginnt sie erneut zu treiben und bildet Blüten aus. Spätestens dann ist die Erntezeit vorüber.

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Dieses Thema im Programm:

Im Grünen Bereich – Der NDR Gartenpodcast |
23.05.2025 | 04:00 Uhr

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