80 Jahre Kriegsende: “Viele Unternehmen waren auf ihren eigenen Vorteil bedacht” – Wirtschaft | ABC-Z

Als sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs auch führende Manager der deutschen Wirtschaft vor US-amerikanischen Militärgerichten verantworten mussten, weil ihre Unternehmen Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge ausgebeutet und nicht selten zu Tode geschunden hatten, war von Einsicht oder gar Reue oft wenig zu spüren. Ein Gutteil der Täter sprach von „Siegerjustiz“ oder erklärte sich kurzerhand selbst zu Opfern, obwohl manche von ihnen, etwa Alfried Krupp von Bohlen und Halbach, sogar schon vor der Machtergreifung der Nazis im Januar 1933 Mitglied der SS oder der NSDAP geworden waren. Viele der Firmenlenker konnten sich zeit ihres Lebens nicht zu einem klaren Schuldeingeständnis durchringen.