6PM-Warehouse-Sale wegen Massenandrangs vorzeitig abgebrochen | ABC-Z

Mit Campingstühlen, Musikboxen und Schlafsäcken sind Jugendliche nach Frankfurt gekommen. In den sozialen Netzwerken war tagelang die Werbetrommel für den Ausverkauf des Modelabels 6PM gerührt worden. Hoodies für 30 statt für 80 Euro von der bei jungen Leuten begehrten Marke, T-Shirts für 15 Euro, die sonst ein Vielfaches teurer sind. Doch bereits nach eineinhalb Stunden wurde der Verkauf am Frankfurter Zoo am Donnerstagmittag vorzeitig abgebrochen – das Gedränge war einfach zu groß, die Polizei meldete Sicherheitsbedenken an.

Ein Polizist erklärte, dass ursprünglich mit rund 200 Besuchern gerechnet worden sei. Tatsächlich versammelten sich nach Angaben der Polizei jedoch 2000 bis 3000 Jugendliche direkt vor dem Eingang des Zoos.

Immer mehr Einsatzkräfte mussten hinzugezogen werden, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. Insgesamt waren 14 Einsatzwagen der Polizei versammelt. Mitten ins Gewimmel warfen Mitarbeiter des Labels vom Balkon des Zoogesellschaftshauses auch noch Merchandise-Artikel in die Menge, was für weiteren Aufruhr sorgte. Ein Polizist sprach zunächst von einer „Räumung des Platzes“. Im Nachgang stellte ein Sprecher jedoch klar, dass die Polizei den Platz nicht geräumt habe. Die Beamten hätten den Veranstalter vielmehr dabei unterstützt, das Ende der Veranstaltung kundzutun, und dafür gesorgt, dass sich die Menschenmenge möglichst koordiniert vom Gelände entfernt.

6PM ist eine 2016 von Achraf Ait Bouzalim gegründete Streetwear-Marke mit Sitz in Frankfurt. Bekannt ist sie vor allem für stark limitierte Kollektionen, sogenannte Drops, Kooperationen mit namhaften Künstlern und eine aktive Community auf Social Media. Basketballweltmeister Dennis Schröder oder Fußballstars wie Vinicius Junior oder Toni Kroos folgen Achraf auf Instagram. Um frühen Zugang zu Sale-Aktionen zu haben, nehmen viele Fans weite Anreisen und lange Wartezeiten in Kauf. „Wir sind extra aus Bamberg angereist – und jetzt findet das Ganze nicht mal statt“, beklagten zwei Siebzehnjährige aus der Warteschlange.

Am Donnerstagnachmittag meldete sich Achraf Ait Bouzalim auf Instagram zu Wort. Am Freitag soll laut dem 6PM-Gründer der Verkauf mit einem angepassten Sicherheitskonzept wie geplant stattfinden.