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So macht man Balkon und Garten fit für den Frühling | ABC-Z

Ausruhen kommt später. Dieses erste Frühlingswochenende werden viele nutzen, um Garten und Balkon auf Vordermann zu bringen. Der März ist die richtige Zeit für viele Arbeiten im Garten.

Kampf dem Grünspan

Einen Balkon oder eine Terrasse zu haben, ist das reine Glück. Vor allem in der Stadt. Doch jeder kennt das: Nach einer gewissen Zeit bilden sich Algen, Flechten und Moose auf Holzdielen und Steinplatten, sogenannter Grünspan. Das sieht nicht nur unschön aus, es besteht auch Rutschgefahr. Von Spezialreinigern raten Fachleute, die wir im Baumarkt fragen, ab, vor allem bei Holz. Die Chemie könne die Fasern angreifen. Auch von Hochdruckreinigern hört man nicht immer Gutes. Denn der Druck des Wassers lässt bei Steinplatten, für die er noch am ehesten geeignet ist, Fugen und anderes Material bröseln. Zudem werden Oberflächen durch den harten Strahl aufgeraut, Dreck setzt sich leichter ab. Wen es trotzdem in den Fingern juckt – Spaß macht es ja – , sollte nur mit einer Kreiseldüse mit rotierenden Bürsten vorgehen. Effizient ist nach unserer Erfahrung aber auch die Reinigung mit einer einfachen Bürste und einer neutralen Seifenlauge. Das ist anstrengend. Doch wenn am Ende Belag und alles Graue weggeschrubbt sind und die ursprüngliche Farbe zum Vorschein kommt, freut man sich.

Saubere Gartenstühle

Bei Tischen und Stühlen, die im Winter draußen stehen, hat sich auf der Oberfläche einiges an Dreck aus der Luft angesammelt. Investieren muss man hier nicht viel. Warmes Wasser mit einem Spritzer Spülmittel, eventuell auch Essig, reichen. Anspruchsvoller sind Tische und Stühle aus Holz, die mit der Zeit ergrauen. Hier wird das Holz erst einmal mit einer weichen Bürste abgeschrubbt. Einen neuen Glanz geben Pflegemittel, auch Entgrauer. Für weichere Hölzer (Fichte, Kiefer) eignen sich Lasuren, für harte (Teak) sollten Holzöle verwendet werden.

Im Frühling sollen Balkon und Terrasse sauber werdenImago

Auspacken und Zurechtstutzen

Es gehört zum schönsten Teil der Frühlingsarbeit: das Befreien der frostempfindlichen Kübelpfanzen von ihrem Winterschutz. Ging alles gut, und man hat daran gedacht, den Pflanzen ab und an auch mal einen Schluck Wasser zu geben, dann zeigen sich meistens die ersten frischen Triebe.

Wer die Pflanzen im Herbst noch nicht zurück geschnitten hat, was Umweltschützer und Insektenfreunde empfehlen, muss spätestens jetzt die Schere ansetzen. Das ist eine kleine Wissenschaft für sich, der beherztere Zugriff nach unserer Erfahrung (Rose, Lavendel) jedoch nicht verkehrt.

Beim Oleander, der seit vielen Jahre ungebremst auf unserer Terrasse wachsen darf und dessen Äste inzwischen nach unten hin kahl sind, ist es ganz einfach. Die Äste werden radikal gekürzt. In diesem Jahr blüht dann – abgesehen von den frischen Trieben vom letzten Jahr, die stehen bleiben dürfen – nichts, dafür wächst die Pflanze wieder üppiger.

Wer unsicher ist, finden in Gartenmärkten immer eine Person vom Fach, die er fragen kann. Fotos von der Pflanze auf dem Handy helfen dann. Und auch die Schilder mit Informationen, die man beim Kauf der Pflanze zur Seite gelegt hat. Denn dann sieht der Fachmann, um welche Rosenart es sich handelt. Sehr hilfreich sind auch Videos, die Gärtner ins Internet stellen.

In jedem Fall sollte man den Wintermantel weiter parat halten. Die vergangenen Jahre haben gezeigt: Auch im April gibt es noch manchmal frostige Nächte. Dann ist es gut, die frischen Triebe zu schützen.

Beete vorbereiten

Drohen keine strengen Fröste mehr, können Hobbygärtner das restliche Herbstlaub unter Gehölzen entfernen und vorsichtig, um die Frühblüher nicht zu schädigen, locker in den Boden einarbeiten. Die Erfahrung im Garten zeigt: Schneeglöckchen gedeihen dort am besten, wo man wenig mit der Harke zugange ist und der Boden seine Ruhe hat.

Die ersten Blüten

Im März kriecht aus der Erde, was im vergangenen Jahr dort hineingesteckt wurde: Narzissen, Tulpen, Hyazinthen. Wer das versäumt hat, kann auf dem Wochenmarkt ein paar Töpfchen mit Zwiebeln kaufen, diese auseinander zupfen und sie – quasi als Beilage – in vorhandene Blumenkübel stecken. Das sieht nicht nur schön natürlich aus. Man hat auch wenig Arbeit damit, braucht keine Extra-Erde und keinen Extra-Blumentopf.

Torffrei gärtnern, Klima schützen

Apropos Blumenerde. Die gibt es inzwischen für nahezu alle Zwecke bis hin zu den Spezialanwendungen auch in einer torffreien Version. Wer zu diesen Erden – verlässlich sind Angaben wie „ohne Torf“ und „torffrei“ – greift, leistet einen Beitrag zum Klimaschutz, denn Torf ist ein wichtiger Kohlenstoff-Speicher. Mit der Angabe „torfreduziert“ ist nicht viel geholfen, denn dann können immer noch bis zu 70 Prozent Torf enthalten sein.

Torffreie Erde kann allerdings weniger Wasser speichern und halten, deshalb sollte man öfter in kleineren Mengen gießen, um Staunässe zu vermeiden. Eine gute Alternative ist Komposterde, die beim Vergären von Biomüll entsteht. Solche Erde gibt es auch in Beimischungen, die wegen des höhen Nährstoffgehalts in der Blumenerde nötig sind, in Frankfurt bei der Rhein-Main-Biokompost GmbH an der Peter-Bereth-Straße 8. Der 40-Liter-Sack für Balkon- und Kübelpflanzen kostet 9,99 Euro, garantiert torffrei.

Sträucher pflanzen, Gemüse säen

Jetzt ist die Gelegenheit, Bäume, Sträucher und Stauden zu setzen. Flieder, Kletterrosen oder auch Blauregen gedeihen besonders gut, wenn sie im März gepflanzt werden, informiert die Frankfurter Gärtnerei Klumpen in ihren monatlichen Empfehlungen im Internet. Im Treibhaus beginnt jetzt die Aussaat vieler Gemüsesorten und Einjahresblumen. Wer möchte, das Dahlien und Gladiolen früher blühen, zieht eine Vorkultur auf der Fensterbank.

Rasen pflegen

Der Rasen sieht nach dem Winter besonders mitgenommen aus. Beim ersten Schnitt sollt er auf eine Höhe von etwa drei Zentimetern gekürzt werden. Anschließend ist das Lüften mit einem Vertikutierer zu empfehlen, damit Moos und Filz gelockert werden. Schlaue Nachbarn kaufen ein Gerät zusammen und leihen es sich gegenseitig aus.

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