52 Wohnungen für Pflegekräfte in Wolfratshausen: aktueller Stand – Bad Tölz-Wolfratshausen | ABC-Z

Seit Jahren ist der Bau von Wohnungen für Mitarbeitende der Kreisklinik Wolfratshausen im Gespräch. Krankenhaus-Geschäftsführer Ingo Kühn berichtete nun über den aktuellen Sachstand des Vorhabens im Kreisausschuss. Geplant sind 52 neue Wohnungen auf dem Areal zwischen Seniorenheim und Heiglstraße. Die Kosten belaufen sich einer ersten Schätzung zufolge auf gut zehn Millionen Euro.
Derzeit seien 48 Mieter extern untergebracht, unter anderem in acht Wohngemeinschaften, berichtete Kühn. Ende dieses Jahres müssten zehn Personen aus einem Haus ausziehen. Ein Umstand, der die Kreisklinik (g)GmbH vor große Probleme stelle: „Wenn wir nichts Neues finden, stehen sie auf der Straße“, sagte Kühn. Der Geschäftsführer erhofft sich bei der Wohnungssuche Hilfe von der Stadt Wolfratshausen, zu der bereits Kontakt aufgenommen wurde. Von den nicht aus Deutschland stammenden Pflegekräften, die in der Kreisklinik arbeiteten, gebe es zudem zehn Anfragen nach größeren Wohnungen. „Sie möchten ihre Familien nachziehen lassen“, sagte Kühn.
Der Bedarf sei deutlich höher, sagt Klinik-Chef Kühn
Nur Pflegekräften werde Wohnraum zur Verfügung gestellt, so der Geschäftsführer. Reinigungskräfte, Ärzte und auch Auszubildende gingen leer aus, obschon letztere Gruppe eigentlich auch davon profitieren sollten, erklärte er. Dass es einen hohen Bedarf gibt, machte der Klinikchef anhand der neuen Pflegeverordnung deutlich. Denn nach dieser Bestimmung bräuchte die Kreisklinik 20 Pflegekräfte mehr. Und ein Anreiz, um Fachpersonal akquirieren zu können, sind nun einmal bezahlbare Appartements. Ebenfalls müssten die sogenannten Babyboomer unter den Mitarbeitenden, die nach und nach in den Ruhestand gingen, ersetzt werden. „Eigentlich bräuchten wir mindestens 85 neue Wohnungen“, betonte Kühn. Wenigstens „die 52 hätten wir schon gerne“.
Eine konkrete Planung für das Wohnprojekt auf dem Klinikgelände gibt es bislang nicht, lediglich ein Konzept. Im Jahr 2018 hatte die CSU-Fraktion im Kreistag den Bau von Wohnungen für Mitarbeitende der Kreisklinik Wolfratshausen gefordert. Mehr als zehn Millionen Euro sollen die vier Blöcke kosten. Es gibt voraussichtlich eine Förderung für kommunalen Wohnraum vom Freistaat Bayern. 50 Prozent der Investitionskosten müssten finanziert werden, so Kühn. Nach 22 Jahren habe sich das Projekt refinanziert. Wie Kreiskämmerer Ralf Zimmermann in der Sitzung erklärte, müsse der Landkreis für das Vorhaben in diesem Jahr keinen Kredit aufnehmen. Das Bauprojekt werde die Kreis-Haushalte aber 2026 und 2027 belasten.
Wer auf der Homepage der Kreisklinik Wolfratshausen auf „Karriere“ klickt, der entdeckt eine lange Liste an Stellenausschreibungen. Gesucht werden unter anderem Pflegefachkräfte für die Intensivstation, ein Atmungs- und ein Physiotherapeut, Ärzte und auch ein Personalsachbearbeiter. Wer sich an der landkreiseigenen Einrichtung am Moosbauerweg bewirbt, hat aber bald ein Problem: Eine bezahlbare Wohnung in der Nähe der künftigen Arbeitsstätte ist kaum zu finden. Die neuen Unterkünfte (Appartements bis Drei-Zimmer-Wohnungen) sollen Abhilfe schaffen.
Der Kreisausschuss hat einstimmig beschlossen, einen Generalunternehmer zu suchen, der das Projekt auf den Weg bringen soll.