43 Prozent in einem Jahr: Gaspreise für Neukunden rasant gestiegen | ABC-Z

43 Prozent in einem Jahr
Gaspreise für Neukunden rasant gestiegen
10.02.2025, 12:05 Uhr
Die Preisentwicklung in Sachen Heizen kennt gefühlt eigentlich nur eine Richtung: nach oben. Was insbesondere für die Gasheizung gilt. Für Neukunden kommt es jetzt noch mal besonders dicke.
Laut einer Berechnung des Vergleichsportals Verivox sind die Gaspreise für Haushalte bei Neuverträgen innerhalb von 12 Monaten um rund 3 Cent pro Kilowattstunde gestiegen – das entspricht einem Plus von 43 Prozent.
Demnach zahlte ein Haushalt in einem Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden (kWh) Anfang Februar 2024 im bundesweiten Durchschnitt rund 7 Cent pro kWh für einen günstigen Gastarif mit zwölfmonatiger Preisgarantie. Derzeit liegt das günstigste Angebot im Bundesdurchschnitt bei rund 10 Cent/kWh. Für einen neuen Gastarif muss der Musterhaushalt nun rund 600 Euro im Jahr mehr bezahlen.
Der durchschnittliche Gaspreis für Haushaltskunden im örtlichen Grundversorgungstarif liegt im Februar 2025 bei 13,93 Cent/kWh, was bei einem Verbrauch von 20.000 kWh Heizkosten von 2786 Euro entspricht. Durch die Wahl des richtigen Gastarifs können die Heizkosten also um fast 800 Euro gesenkt werden.
„Derzeit sehen wir keine Signale für langfristig sinkende Großhandelspreise für Gas, weshalb die Angebote für Haushalte eher steigen als sinken werden. Wir empfehlen daher, jetzt einen günstigen Gastarif mit Preisgarantie abzuschließen. So kann man sich das aktuelle Preisniveau für die kommende Heizperiode sichern“, sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox.
Viele Gründe für gestiegene Gaspreise
Die Großhandelspreise für Gas haben sich in den letzten 12 Monaten in etwa verdoppelt. Lag der durchschnittliche Spotmarktpreis im Februar 2024 noch bei rund 2,5 Cent/kWh, stieg er im Laufe des vergangenen Jahres kontinuierlich an. Aktuell werden über 5 Cent/kWh bezahlt. Der Gasmarkt ist sehr volatil, was Händler mit den im Vergleich zum Vorjahr stärker geleerten Gasspeichern und politischen Unsicherheiten begründen.
Ein weiterer Faktor für den Anstieg der Gaspreise ist die Rückkehr zum vollen Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent auf Erdgas ab April 2024. Allein dadurch ist das Gaspreisniveau um rund 11 Prozent gestiegen.
Zudem haben sich zum Jahreswechsel eine Reihe von Fixkosten erhöht. So sind die durchschnittlichen Gasnetzgebühren um 21 Prozent höher, was für ein Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh rechnerische Mehrkosten von rund 98 Euro (brutto) bedeutet. Ebenfalls zum Januar ist die Gasspeicherumlage um 20 Prozent gestiegen, was zusätzlichen Kosten von 12 Euro (brutto) entspricht. Hinzu kommt noch der Anstieg des CO2-Preises von 45 Euro auf 55 Euro pro Tonne im Jahr 2025, der rechnerische Mehrkosten von 43 Euro (brutto) verursacht.