Politik

Bundestagswahl im Liveticker: +++ 21:11 Scholz will nicht Teil von Koalitionsverhandlungen sein +++ | ABC-Z

Nach der Pleite der SPD bei der Bundestagswahl wird Bundeskanzler Olaf Scholz nicht an den Koalitionsverhandlungen über die kommende Bundesregierung teilnehmen. Er habe immer gesagt, er bewerbe sich für das Amt des Bundeskanzlers, sagt er in der Spitzenkandidatenrunde von ARD und ZDF. Aber er werde nicht als Vertreter der SPD Teil der kommenden Bundesregierung sein „und auch nicht darüber verhandeln“. Verteidigungsminister Boris Pistorius hat bereits erklärt, über eine neue Bundesregierung in einer Führungsrolle verhandeln zu wollen.

+++ 21:00 Linke holen etliche Direktmandate – Gysi könnte Alterspräsident werden +++
Vor wenigen Monaten wurde die Linke noch abgeschrieben. Nun erreicht sie nicht nur mehr als acht Prozent der Zweitstimmen – laut Hochrechnungen. Sie gewinnt voraussichtlich auch einige Direktmandate. So liegt etwa Partei-Urgestein Gregor Gysi nach aktuellem Auszählungsstand in seinem Berliner Wahlkreis deutlich vorn. Zieht er in den Bundestag ein, könnte er dort vermutlich als Alterspräsident die neue Legislaturperiode eröffnen. Doch auch Pascal Meiser, Ines Schwerdtner, Stella Ottavia Merendino und Ferat Kocak führen in ihren jeweiligen Wahlkreisen in Berlin – wo die Partei die meisten Zweitstimmen auf sich vereinen kann. Sein Direktmandat verteidigen kann Sören Pellmann in Leipzig. Gute Chancen kann sich zudem Bodo Ramelow in seinem Thüringer Wahlkreis ausrechnen. Knapp wird es für Dietmar Bartsch in Rostock, er liegt hinter dem Kandidaten der AfD.

+++ 20:48 Trump spricht von „großem Tag für Deutschland“ +++
US-Präsident Donald Trump bewertet den Ausgang der Bundestagswahl als „großen Tag für Deutschland und für die Vereinigten Staaten“. „Es sieht so aus, als hätte die konservative Partei in Deutschland die mit Spannung erwartete Wahl gewonnen“, schreibt er in seinem Onlinenetzwerk Truth Social. Wie in den USA seien die Menschen in Deutschland ermüdet von „der dem gesunden Menschenverstand widersprechenden Agenda, insbesondere bei der Energie und Einwanderung“, schreibt er in seinem Onlinenetzwerk Truth Social. „Herzlichen Glückwunsch an alle – viele weitere Siege werden folgen“, heißt es abschließend.

Der für Trump als Regierungsberater tätige Tech-Multimilliardär Elon Musk hatte sich stark in den deutschen Wahlkampf eingeschaltet und die in Teilen rechtsextremistische AfD unterstützt. Die AfD wurde bei der Wahl am Sonntag laut den Hochrechnungen mit etwa 20 Prozent zweitstärkste Kraft hinter der CDU/CSU.

+++ 20:37 Lindner kündigt Rückzug bei FDP-Ausscheiden aus Bundestag an +++
Für den Fall, dass die FDP den Wiedereinzug in den Bundestag nicht schafft, kündigt Christian Lindner seinen Rücktritt als Parteichef an. „Dann ist mein Führungsanspruch für die FDP erloschen“, sagt er in der sogenannten Elefantenrunde von ARD und ZDF. Er werde dann komplett aus der Politik aussteigen.

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+++ 20:33 Merz will Regierung bis „spätestens Ostern“ bilden +++
CDU-Chef Friedrich Merz will spätestens in acht Tagen mit Sondierungsgesprächen über die Bildung einer Koalition beginnen. „Spätestens nach der Hamburger Bürgerschaftswahl ist die Zeit gekommen, intensiv miteinander zu sprechen. Ich habe den Wunsch, dass wir spätestens Ostern mit einer Regierungsbildung fertig sind“, sagt er im Fernsehsender Phoenix. Sollte es zu einem Zweier-Regierungsbündnis kommen, könne es auch schneller gehen. Er werde mit allen infrage kommenden politischen Parteien der demokratischen Mitte sprechen. „Wir sind im dritten Jahr in einer Rezession, und da müssen wir raus“, erklärt Merz.

+++ 20:26 Bundestags-Aus der FDP immer wahrscheinlicher +++
Laut den neuesten Hochrechnungen wird ein Verbleib der FDP im Bundestag immer unwahrscheinlicher. In der ARD-Hochrechnung von 19.59 Uhr liegt die Partei bei 4,7 Prozent. Beim ZDF liegen die Liberalen um 20:12 Uhr bei 4,8 Prozent. Ob das BSW im Bundestag sitzt, ist weiter unklar. Bei der ARD liegt die Partei bei 4,9, im ZDF bei 5 Prozent.

+++ 20:12 Bayern: CSU unter 40 Prozent, AfD legt deutlich zu, Grüne überholen SPD +++
Die CSU bleibt in Bayern laut einer Hochrechnung von Infratest dimap trotz deutlicher Zuwächse unter den jüngsten Umfragewerten. Laut der Hochrechnung im Auftrag des Bayerischen Rundfunks legt die CSU um 6,1 Prozentpunkte auf 37,8 Prozent zu. In Umfragen war sie stabil bei mehr als 40 Prozent gesehen worden. Die AfD hat ihren Stimmenanteil im Freistaat demnach mit 18,9 (2021: 9,0) Prozent mehr als verdoppelt. Die Grünen überholen trotz leichter Verluste mit 12,3 (14,1) Prozent die SPD, die mit 11,6 Prozent um 6,4 Prozentpunkte hinter ihrem Ergebnis von 2021 zurückbleibt.

+++ 20:03 Habeck hat „Zweifel“, ob Merz das Land zusammenführen kann +++
Der Grünen-Spitzenkandidat Robert Habeck gibt Friedrich Merz und dessen gemeinsamer Abstimmung mit der AfD in der Migrationsfrage die Schuld für das schwache Wahlergebnis seiner Partei. „Wir sind Opfer des Abstimmungsverhaltens von Friedrich Merz, der jetzt die Ränder gestärkt hat“, sagt Habeck RTL/ntv. „Das muss man sich auch mal klarmachen, dass das Verhalten der Union dafür gesorgt hat, dass die demokratische Mitte ein bisschen schwächer geworden ist.“ Ob Merz das Land zusammenführen könne, sieht Habeck skeptisch. „Ich habe Zweifel. Die Reden, die er gehalten hat, das Abstimmungsverhalten, das scheint mir alles unsortiert zu sein.“ Aber jetzt sei der Wahlkampf vorbei und er habe die Chance sich zu beweisen. Das Land brauche jetzt einen Kanzler, der das Land zusammenhält und zusammenführt.

+++ 19:57 Trotz Absturz: FDP-Chef Lindner will Kurs nicht korrigieren +++
FDP-Chef Christian Lindner sieht trotz hoher Verluste seiner Partei bei der Bundestagswahl keinen Grund für eine Kurskorrektur. „Heute hat Deutschland ein neues Parlament gewählt, weil wir Freie Demokraten unserem Land einen neuen Anfang ermöglichen wollten“, sagt er. Nach Hochrechnungen ist unklar, ob die FDP wieder in den Bundestag einzieht. Sowohl ARD als auch ZDF sehen die Partei derzeit unter der Fünf-Prozent-Hürde. Mit Blick auf das Auseinanderbrechen der Ampel-Regierung sagt Lindner, die FDP sei vergangenen Herbst „in das volle politische Risiko gegangen“ zum Wohle des Landes. „Wir zahlen selbst heute einen hohen Preis dafür, für Deutschland war diese Entscheidung aber richtig“, fügt er hinzu.

+++ 19:45 Miersch: „Scholz ist verantwortlich gemacht worden für das Scheitern“ +++
SPD-Generalsekretär Matthias Miersch sieht im schlechten Wahlergebnis eine Klatsche für die zerbrochene Ampelkoalition. „Klar ist, Olaf Scholz hat das Land in unsicheren Zeiten geführt. Allerdings ist er auch als Regierungschef dieser Ampel eben, das zeigen die Zahlen, verantwortlich gemacht worden für das Scheitern beziehungsweise für diese Performance“, sagt Miersch RTL/ntv. Ob die SPD deshalb lieber mit einem anderen Kanzlerkandidaten angetreten wäre, sei Spekulation, so Miersch. „Das müssen andere machen. Ich glaube, am Ende wird es darüber keine Sicherheit geben.“ Die Partei müsse sich allerdings neu aufstellen.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius, der zeitweise als Kanzlerkandidat der SPD gehandelt worden war, nennt das Wahlergebnis der SPD niederschmetternd und katastrophal. „Da gibt es nichts daran zu beschönigen“, sagt er in der ARD. Nun müsse die Union die demokratischen Kräfte zusammenhalten. Die SPD sei gesprächsbereit, wichtig sei nun, eine stabile, demokratische Mehrheit zu bilden.

+++ 19:38 Neue Hochrechnung: FDP jetzt auch im ZDF unter 5 Prozent +++
Laut einer neuen Hochrechnung des ZDF liegt die FDP nun bei 4,9 Prozent – und würde damit aus dem Bundestag fliegen. Die Union ist demnach mit 28,5 Prozent klar stärkste Kraft. Die AfD erreicht 20,1, die SPD 16,3 Prozent. Die Grünen kommen auf 12,4 Prozent, die Linke auf 8,7. Das BSW liegt weiterhin bei 5 Prozent und schafft es damit knapp in den Bundestag.

Auch in der aktuellen Hochrechnung der ARD liegt die FDP bei 4,9 Prozent. Die Union kommt hier auf 28,8, die AfD auf 20,2 Prozent. Die SPD erreicht 16,2, die Grünen 12,7 Prozent. Die Linke schafft 8,5 Prozentz. Das BSW liegt hier mit 4,8 Prozent unter der Fünf-Prozent-Hürde.

+++ 19:30 Präsident des Zentralrats der Juden ist „erschrocken“ über Ergebnis der AfD +++
Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, zeigt sich „erschrocken“ über das Abschneiden der AfD. „Obwohl dieses Ergebnis nach den Umfragen zu erwarten war, bin ich an diesem Abend auch erschrocken über den Wahlerfolg der AfD, die ihren Stimmenanteil in nur drei Jahren verdoppelt hat“, sagt er der „Welt“. „Es muss uns alle umtreiben, dass ein Fünftel der deutschen Wähler einer mindestens in Teilen rechtsextremistischen Partei ihre Stimme gibt“, so Schuster. Die AfD sei eine Partei, die „sprachlich und ideologisch offen Verbindungen zum Rechtsradikalismus und Neonazismus“ suche, betont er.

+++ 19:22 „Generationswechsel“: Klingbeil will SPD personell neu aufstellen +++
SPD-Chef Lars Klingbeil hat nach der dramatischen Niederlage seiner Partei bei der Bundestagswahl eine personelle Neuaufstellung angekündigt. „Dieses Ergebnis ist eine Zäsur. Dieses Ergebnis wird Umbrüche erfordern in der SPD“, sagt Klingbeil bei der SPD-Wahlparty in Berlin. Es sei nötig, sich programmatisch, organisatorisch und auch personell neu aufzustellen. „Ich sage hier mit absoluter Klarheit: Der Generationswechsel in der SPD muss eingeleitet werden“, sagt er. Es sei der Wiederaufbau der Sozialdemokraten als „Volkspartei der linken Mitte“ notwendig.

+++ 19:18 Söder: „Es geht ohne die Grünen“ +++
CSU-Chef Markus Söder lehnt eine Koalition mit den Grünen nach der Bundestagswahl weiterhin klar ab. Es scheine so zu sein, dass es für die Union entweder mit einem oder möglicherweise mit zwei Partnern reiche, sagt Söder, der per Video aus Berlin zur CSU-Wahlparty nach München zugeschaltet wurde. „Relativ klar ist aber, es geht ohne die Grünen“, sagt der bayerische Ministerpräsident. „Und ich darf es euch nur noch mal sagen: Wir bleiben bei unserer Linie. Wir sind der festen Überzeugung: Nach dieser Wahl, mit einer neuen Regierung, mit einem neuen Kanzler Friedrich Merz, braucht es keine regierende grüne Fraktion mehr – die sollen in die Opposition gehen.“

+++ 19:12 Grünen-Fraktionschefin Dröge: „Merz hat Wahlkampf genutzt, um das Land zu spalten“ +++
Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Katharina Dröge, ist nur unter bestimmten Bedingungen bereit für eine Koalition mit der Union. „Wir sind bereit, diese Koalitionsgespräche zu führen. Wir sagen aber auf der anderen Seite sehr klar, wir werden da mit eigenen Erwartungen hereingehen“, sagt Dröge RTL/ntv. „Das ist einmal, wie sich ein Kanzler in Zukunft verhält. Friedrich Merz hat den Wahlkampf genutzt, um das Land zu spalten und aus unserer Sicht ist es der Job eines Kanzlers, das Land zusammenzuführen.“ Diese Koalition müsse sich aber auch an der Frage messen, „ob wir Fortschritte beim Klimaschutz miteinander verabreden können“.

Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck wertet den Wahlausgang in der ARD als „achtbares Ergebnis“. Seine Partei zahle „einen Preis, dass wir nach Merz‘ Abstimmungsverhalten keine Gespräche mit der Union ausschließen konnten“. Das gemeinsame Votum des CDU-Chefs beim Thema Migration habe die Ränder gestärkt. Merz müsse „nun sehen, wie er das Land zusammenführt“. Mit Blick auf eine mögliche Kenia-Koalition aus Union, SPD und Grünen signalisierte Habeck Gesprächsbedarf.

+++ 19:06 Weidel zur Wahl in vier Jahren: „Wir werden die CDU überholen“ +++
Die AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel gibt die Prognose ab, dass ihre Partei bei der nächsten Bundestagswahl stärkste Kraft sein werde. „Die CDU hat uns noch überholt, das nächste Mal wird sie das nicht mehr schaffen“, sagt sie RTL/ntv. „Die Prognose gebe ich hier ab. Wir werden keine vier Jahre mehr warten müssen, wir werden die CDU überholen. Weil die CDU ihre Wähler betrügt, von uns abschreibt und nur linke Politik macht.“ Dafür werde die Partei zwei Gänge hochschalten. „Wir haben nur ein ganz enges Zeitfenster, um diese Fehlentwicklung noch zu korrigieren (…). Deswegen werden wir alle Gänge hochschalten, um die CDU zu überholen und vernünftige Politik für unser Land zu machen.“

+++ 19:02 Wagenknecht: „Wir werden noch zittern müssen“ +++
„Wir werden noch zittern müssen“, sagt BSW-Chefin Sahra Wagenknecht zum Ergebnis ihrer Partei. Aber unabhängig vom Ergebnis sei es schon beeindruckend, wo das BSW stehe. „Wir haben das großartig gemacht.“ Selbst wenn es nicht reiche, „dann ist es eine Niederlage, aber nicht das Endes des BSW“, kündigt sie an. Laut Hochrechnungen liegt das BSW um die 5 Prozent – ob das Bündnis in den Bundestag einzieht, ist noch völlig unklar.

+++ 18:51 „Bitteres Wahlergebnis“: Scholz gesteht Wahlniederlage ein +++
Bundeskanzler Olaf Scholz spricht von einem „bitteren Wahlergebnis“ für die SPD. Die Sozialdemokraten hätten die Wahl klar verloren. Es sei jetzt aber wichtig für die SPD, „gemeinsam nach vorne“ zu gehen. Scholz macht klar, er trage für das Ergebnis Verantwortung. Zugleich gratuliert er CDU und CSU sowie Unions-Kanzlerkandidat Merz zum Wahlsieg. Für die SPD ist es das bisher schlechtestes Ergebnis bei Bundestagswahlen.

+++ 18:46 Merz zum Wahlsieg: Nun gibt es „auch mal Rambo Zambo“ +++
CDU-Chef Friedrich Merz spricht von einem „historischen Wahlabend“. Nach einem „harten Wahlkampf“ kündigt er an, sich nun um die Bildung einer Regierung zu bemühen. Es gehe darum, „schnell eine handlungsfähige Regierung zu bilden“. Die Welt warte nicht auf Deutschland. Nun aber dürfe es im Konrad-Adenauer-Haus „auch mal Rambo Zambo“ geben. „Ab morgen früh wird gearbeitet.“

+++ 18:42 Linke Reichinnek: „Ich bin so unfassbar glücklich über unser Ergebnis“ +++
Die Chefin und Spitzenkandidatin der Partei die Linke, Heidi Reichinnek, freut sich über das Abschneiden ihrer Partei. „Ich bin so unfassbar glücklich über unser Ergebnis“, sagt sie in der ARD. Es sei richtig gewesen, sich auf das Thema Soziales zu konzentrieren. Man werde auch künftig für bezahlbaren Wohnraum und ein gerechtes Steuersystem eintreten.

+++ 18:36 Kubicki: „Jamaika wird es in Berlin nicht geben“ +++
Für FDP-Vize Wolfgang Kubicki haben es die Liberalen „nicht geschafft, Vertrauen zurückzugewinnen“. Die „Mehrheit unserer Wähler hat mit der Rolle der FDP in der Ampel gehadert“. Man sei unter den Erwartungen geblieben. Mit Blick auf künftige Koalitionen, sollte die FDP doch in den Bundestag einziehen, sagt er in der ARD: „Das kann ich für meine Partei ausschließen: Jamaika wird es in Berlin nicht geben.“ Jamaika wird eine Koalition aus Union, FDP und Grünen genannt.

+++ 18:33 Wahlbeteiligung so hoch wie seit 1987 nicht mehr +++
Die Wahlbeteiligung ist laut Prognosen von ARD und ZDF auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung gestiegen. Laut Schätzungen des Instituts Infratest dimap für die ARD lag sie bei 84 Prozent. Die Forschungsgruppe Wahlen gab für das ZDF einen Wert von 83 Prozent an. Höher war die Wahlbeteiligung mit 84,3 Prozent zuletzt 1987. Bei der Bundestagswahl 2021 lag die Wahlbeteiligung bei 76,4 Prozent.

+++ 18:24 Erste Hochrechnungen: FDP und BSW laut ZDF drin, laut ARD draußen +++
Es gibt eine erste Hochrechnung vom ZDF. Demnach kommt die SPD auf 16,4 Prozent. Die Union erreicht 28,7 Prozent, die Grünen 12,3. FDP und BSW liegen bei jeweils 5,0 Prozent und würden damit in den Bundestag einziehen. Die AfD erreicht 19,8 Prozent. Die Linke liegt bei 8,9 Prozent.

Etwas anders sehen die Zahlen bei der ARD aus: Die SPD kommt auf 16 Prozent, die Union auf 29. Die Grünen erreichen 13,3 Prozent. Die FDP fliegt mit 4,9 aus dem Bundestag, das BSW mit 4,7 Prozent. Die AfD erreicht 19,6 Prozent, die Linke 8,6.

+++ 18:20 Generalsekretär Miersch: „Historische Niederlage für die SPD“ +++
„Das ist eine historische Niederlage für die SPD“, sagt SPD-Generalsekretär Matthias Miersch im ZDF. „Das ist ein ganz bitterer Abend.“ Er gratuliere CDU-Chef Friedrich Merz und der Union für den Regierungsauftrag. Die Ampel sei abgewählt worden. Klar sei, dass es einen Regierungsauftrag für Merz gebe. Dann müsse auf Grundlage des Endergebnisses verhandelt werden. Ob die SPD dann in der Regierungsverantwortung stehe, „da gibt es überhaupt keinen Automatismus“, so Miersch.

+++ 18:16 Dobrindt: „Die Ampel ist abgewählt“ +++
Die Union wird klar stärkste Kraft. Für CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann ist klar: „Die Union hat die Wahl gewonnen“. Die Menschen wollten einen Politikwechsel und „den wird es geben“. Es sei wichtig, dass die „Depression raus kommt aus dem Land. Das ist bitte möglich.“ Deutschland brauche nun eine stabile Regierung, sagte er in der ARD.

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sagt: „Die Ampel ist abgewählt.“ Es sei eindeutig, dass die CSU einen gewichtigen Anteil an der Regierung haben werde. Er sei „nach wie vor der Überzeugung, mit den Grünen gibt es keinen Politikwechsel“. Deswegen könne er sich nicht vorstellen, dass es mit ihnen eine Regierung geben könne. Es brauche eine stabile Regierung und es sehe so aus, dass man die Grünen dafür nicht brauche, sagt er in der ARD. Laut BR kommt die CSU in Bayern nach einer Hochrechnung allein auf 39 Prozent.

+++ 18:12 Weidel: „Haben uns als Volkspartei fest verankert“ +++
Die AfD feiert ein neues Rekordergebnis – im Vergleich zu 2021 wurde der Stimmenanteil nahezu verdoppelt. Kanzlerkandidatin Alice Weidel sagt: „Wir haben ein historisches Ergebnis eingefahren, wir waren noch nie stärker im Bund. Wir sind zweitstärkste Kraft geworden, haben uns als Volkspartei fest verankert.“ Zudem wiederholt sie das Angebot an die Union, gemeinsam zu regieren: „Unsere Hand ist immer ausgestreckt, den Willen des Volkes umzusetzen.“ Die Union lehnt eine gemeinsame Regierung mit der AfD strikt ab.

+++ 18:05 Wahllokale sind geschlossen – hier die ersten Prognosen +++
18 Uhr – die Wahllokale sind geschlossen. Und schon gibt es die ersten Prognosen. Bei der ARD kommt die Union auf 29 Prozent. Die AfD erreicht dahinter 19,5 Prozent. Die SPD erreicht 16,0 Prozent. Die Grünen 13,5 Prozent. Die Linke kommt auf 8,5 Prozent. Die FDP mit 4,9 Prozent und das BSW mit 4,7 Prozent müssen um den Einzug in den Bundestag zittern.

Im ZDF kommt die Union auf 28,5 Prozent. Die AfD erreicht hier 20 Prozent. Die SPD erreicht 16,5, die Grünen 12 Prozent. Die Linke kommt auf 9 Prozent. FDP und BSW schaffen es mit jeweils 5 Prozent in den Bundestag.

+++ 17:52 Panne: Berliner Stimmzettel landen in Trier +++
Bei einer Panne sind in einem Wahllokal in Trier-Süd Stimmzettel mit Kandidaten aus Berlin-Pankow ausgegeben worden. Der Fehler sei erstmals um 11 Uhr einem Wähler im Wahllokal aufgefallen, sagt der Sprecher der Stadt Trier. Seitdem wurden alle Stimmzettel genau kontrolliert und keine falschen Stimmzettel mehr ausgegeben. „Wie viele falsche Stimmzettel es waren, wissen wir nicht. Schließlich sind die Wahlzettel in der Urne gelandet, und diese wird ja erst nach 18 Uhr zur Auszählung geöffnet“, sagt der Sprecher. Der Fehler müsse passiert sein bei einer Druckerei mit Sitz in Nordrhein-Westfalen, die für mehrere Bundesländer Wahlzettel drucke, so der Sprecher. Sie habe einige falsche Wahlzettel nach Trier geliefert. Man gehe davon aus, dass es „vermutlich nicht allzu viele“ falsche Zettel gewesen seien, die in der Wahlurne gelandet seien. Der Landeswahlleiter wurde informiert. Die falschen Stimmzettel sind ungültig.

Update: Nach Schließung der Wahllokale ist klar, wie viele Stimmzettel betroffen sind. „Es waren genau 15 Stimmzettel aus Berlin-Pankow, die falsch in der Urne gelandet sind, bis die falsche Lieferung aufgefallen ist“, heißt es.

+++ 17:43 Wahldebakel: Im Willy-Brandt-Haus ist kaum was los +++
Stimmung? Die SPD könnte heute das schlechteste Ergebnis bei Wahlen zum Bundestag einfahren. Von Party ist daher wenig zu spüren. Das Willy-Brandt-Haus ist weiträumig abgesperrt, doch wofür eigentlich? Drinnen könnte der Kontrast zum Wahlabend 2021 nicht größer sein. Wenig Mitglieder und Unterstützer sind erschienen zur Wahlparty. Auch prominente Gesichter sind kaum zugegen, nachdem es vor dreieinhalb Jahren noch knackenvoll war und bis spät in die Nacht gefeiert wurde. Hier sieht es heute Abend – wenn überhaupt – nach Frusttrinken aus.

Was Willy Brandt wohl zum Zustand seiner Partei sagen würde.

Was Willy Brandt wohl zum Zustand seiner Partei sagen würde.

(Foto: dpa)

+++ 17:31 Vielfalt in Deutschland – wählen in der Tracht +++
Nicht wenige Menschen in den Karnevalshochburgen wählen heute im Kostüm – weil es danach gleich weiter zu den Sitzungen der Karnevalsvereine geht. Andere tragen ihre traditionelle Trachten. Sarah Buchan im brandenburgischen Seelow trägt etwa eine wendische Tracht. In Gutach in Baden-Württemberg tragen zwei Frauen die traditionelle Schwarzwälder Tracht mit Bollenhut, während sie ihre Stimmen abgeben.

Sarah Buchan trägt eine wendische Festtagstracht. Sarah Buchan trägt eine wendische Festtagstracht.

Sarah Buchan trägt eine wendische Festtagstracht.

(Foto: dpa)

Zur traditionellen Schwarzwälder Tracht gehört der Bollenhut. Zur traditionellen Schwarzwälder Tracht gehört der Bollenhut.

Zur traditionellen Schwarzwälder Tracht gehört der Bollenhut.

(Foto: dpa)

+++ 17:08 Diese Frau arbeitet mit 100 Jahren als Wahlhelferin +++
Was für eine Leistung: Mit 100 Jahren arbeitet Lydia Mörs-Plattes in Köln als Wahlhelferin. Sie sitzt in einem Wahllokal in Köln-Rondorf. Für ihren Einsatz wurde sie von Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker geehrt. „Das ist ja sagenhaft, was Sie hier für eine Leistung bringen. Sie sind ein richtiges Vorbild“, sagt Reker. Neben einer Schachtel Pralinen erhält die hochbetagte Wahlhelferin von Reker den nur selten verliehenen Karnevalsorden der Oberbürgermeisterin.

Lydia Mörs-Plattes Lydia Mörs-Plattes

Lydia Mörs-Plattes

(Foto: dpa)

Henriette Reker kam auch noch vorbei. Henriette Reker kam auch noch vorbei.

Henriette Reker kam auch noch vorbei.

(Foto: picture alliance/dpa)

+++ 16:50 Deutscher Botschafter in London kann nicht wählen +++
An dieser Stelle sei noch auf ein Problem hingewiesen, dass viele Deutsche im Ausland betrifft: Sie können nicht wählen, weil die Fristen bei der vorgezogenen Bundestagswahl sehr knapp bemessen sind.

Einer von ihnen ist ausgerechnet Vertreter seines Landes: der deutsche Botschafter in London. „Keine #Wahlunterlagen bei mir in London angekommen“, schrieb Miguel Berger am Samstag bei X. Viele Deutsche im Ausland könnten ihr Wahlrecht nicht ausüben, schrieb er weiter. „Fristen wurden zu knapp kalkuliert, die Verfahren sind zu bürokratisch. Eine Reform ist dringend notwendig.“

+++ 16:23 Stromausfall in mehreren Cottbuser Wahllokalen +++
Unerwartete Probleme in Cottbus: In Teilen der brandenburgischen Stadt gibt es einen Stromausfall. Das betrifft auch mehrere Wahllokale. Die Feuerwehr stellt sich nun darauf ein, für Beleuchtung zu sorgen. Eine Sprecherin der Stadtwerke Cottbus teilt mit, die Behebung der Störung solle bis voraussichtlich 17 Uhr dauern. Den Stromausfall hält seit Samstagabend an.

+++ 16:00 Wahlbeteiligung bundesweit deutlich höher als 2021 +++
Nun gibt es auch eine bundesweite Zahl: Die Wahlbeteiligung liegt mit Stand 14 Uhr deutlich höher als 2021. Bis zum frühen Nachmittag gaben laut Bundeswahlleiterin Ruth Brand rund 52 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. 2021 waren es zu diesem Zeitpunkt nur 36,5 Prozent gewesen. Der große Unterschied geht zum Teil auf Briefwähler zurück. Unter anderem wegen der Corona-Pandemie hatten im September 2021 ungewöhnlich viele Menschen vorab per Brief ihre Stimme abgegeben. Dennoch ist die Wahlbeteiligung in diesem Jahr auch deutlich höher als 2017, als bis 14 Uhr gut 41 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme im Wahllokal abgegeben hatten.

+++ 15:48 Ministerpräsident Weil irrt sich im Wahllokal +++
Die Wahl ist keine Routine. Das merkt diesmal Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil: Er irrt sich im Wahllokal. Eine Regierungssprecherin sagt der Deutschen Presse-Agentur, dass offenbar das Wahllokal, zu dem der Ministerpräsident und seine Frau seit Jahren hingehen, geändert worden sei. „Er ist dann aber noch in das richtige Wahllokal gegangen und hat gewählt“, sagte sie weiter.

+++ 15:25 Weitere Polit-Prominenz gibt die Stimme ab +++
Weitere Polit-Prominenz gibt seine Stimme ab: Thürigens ehemaliger Ministerpräsident Bodo Ramelow von der Linken, der als Direktkandidat für den Bundestag kandidiert, gibt seine Stimme in einer Erfurter Schule ab, in Begleitung seiner Frau und der Bulldogge Lilo. Außenministerin Annalena Baerbock wählt derweil in Potsdam. Die tritt in ihrem Wahlkreis unter anderem gegen Kanzler Scholz an – und dürfte das Direktmandat nicht gewinnen. Hubert Aiwanger, Chef der Freien Wähler, gibt seine Stimme im bayerischen Inkofen ab. Den Einzug in den Bundestag dürfte seine Partei aber verfehlen.

Bodo Ramelow Bodo Ramelow

Bodo Ramelow

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Annalena Baerbock Annalena Baerbock

Annalena Baerbock

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Hubert Aiwanger Hubert Aiwanger

Hubert Aiwanger

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+++ 15:10 Spieler von Schalke 04 tragen besonderes Wahl-Trikot +++
An einem Tag wie heute freuen sich auch die Sport-Kollegen über Aufmerksamkeit. Die berichten, dass die Spieler von Schalke 04 heute statt dem Namen des Hauptsponsors (Sun Minimeal) einen Aufruf zur Wahl auf der Brust haben: „Demokratie wählen!“ steht auf den Trikots. Unterhalb des Schriftzugs ist in kleineren Buchstaben „Gegen Rassismus und Ausgrenzung!“ zu lesen. Frei wählen zu können, sei ein großes Privileg, das wir in Deutschland genießen, sagt dazu Schalkes Vorstandsvorsitzender Matthias Tillmann.

Schalkes Pape Ba ruft zur demokratischen Wahl auf. Schalkes Pape Ba ruft zur demokratischen Wahl auf.

Schalkes Pape Ba ruft zur demokratischen Wahl auf.

(Foto: dpa)

+++ 14:56 Wahlbeteiligung in Thüringen verdoppelt sich +++
Zahlreiche Orte melden eine hohe Wahlbeteiligung. Das gilt auch für Berlin. Dort geben laut Landeswahlleitung bis 12 Uhr 33 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. 2021 lag der Wert demnach zu diesem Zeitpunkt bei 25,4 Prozent. Einen großen Sprung macht Thüringen: Die Wahlbeteiligung liegt um 12 Uhr bei 44,5 Prozent – 2021 waren es 24,6 Prozent. Bis 14 Uhr steigt sie sogar auf 59,2 Prozent. In Sachsen liegt die Wahlbeteiligung gegen Mittag bei 27,1 Prozent (2021: 25,9 Prozent). In Sachsen-Anhalt springt sie von 26,5 Prozent 2021 auf 37,1 Prozent.

+++ 14:45 Mann zückt Messer – Zwischenfall in Krefelder Wahllokal +++
Noch ein Zwischenfall in einem Wahllokal: In Krefeld werden der Wahlvorstand und ein Passant von einem Mann mit einem Messer bedroht. Bei dem Täter handelt es sich laut Polizei um einen 33 Jahre alten Mann deutscher Abstammung, der offenbar psychisch verwirrt ist. Er habe sich gegenüber dem Wahlvorstand „in verhetzender Weise geäußert“ und den Wahlhelfern unter anderem Wahlmanipulation vorgeworfen. Beim Verlassen des Wahllokals habe er einen nicht namentlich bekannten Passanten ebenfalls bedroht und dabei unter anderem ein Messer gezogen, aber nicht eingesetzt. Die Polizei nahm demnach in der Nähe des Wahllokals eine Gefärderansprache vor, erteilte einen Platzverweis und drohte mit Folgemaßnahmen. Den Mann erwartet demnach ein Strafverfahren.

+++ 14:18 Wahlwerbung im Wahllokal – Polizei erteilt Platzverweis +++
Im Berliner Wahlkreis Steglitz-Zehlendorf kommt es in einem Wahllokal zu einem Polizeieinsatz. Ein Sympathisant der AfD hatte Wahlwerbung auf seinem T-Shirt stehen, wie der „Tagesspiegel“ unter Berufung auf Tim Richter von der CDU, den Stadtrat für Bürgerdienste, berichtet. Wahlwerbung ist in Wahllokalen verboten. Die Wahlleitung rief demnach die Polizei, diese erteilte einen Platzverweis.

+++ 13:51 Erst zur Wahl, dann zum Karneval: Dammer machen Kreuz im Kostüm +++
Die Bürgerinnen und Bürger in Damme im Landkreis Vechta haben neben der Bundestagswahl noch einen weiteren wichtigen Termin im Kalender stehen: den Karnevalsumzug. Denn in Damme wird traditionellerweise der Straßenkarneval eine Woche vor den üblichen Terminen gefeiert. „Es ist nicht so, dass wir uns diese Terminkollision gewünscht hätten“, sagt Dammes Bürgermeister Mike Otte von der CDU. So kommt es, dass kurz vor dem Umzug einige Kostümierte ins Wahllokal kommen. Das ist erlaubt, allerdings müssen die Personen identifizierbar sein. Stark geschminkt als Clown mit roter Nase zur Wahl gehen, das würde wohl schwierig werden.

(Foto: picture alliance/dpa)

+++ 13:26 Bislang hohe Wahlbeteiligung in Köln und Bremen +++
In der Millionenstadt Köln haben bis zum Mittag zahlreiche Bürgerinnen und Bürger ihre Stimme abgegeben. Die Wahlbeteiligung lag deutlich höher als 2021. So hatten in Köln bis 12 Uhr rund 32,1 Prozent der Kölner Wahlberechtigten gewählt, wie die Stadt berichtet. 2021 waren es zu diesem Zeitpunkt erst 27,9 Prozent. In den Kölner Zahlen ist auch ein Teil der Briefwähler berücksichtigt. Im Land Bremen haben am Vormittag derweil schon fast ein Drittel der Wahlberechtigten gewählt. Die Wahlbeteiligung lag um 12.00 Uhr bei 31,4 Prozent, wie die Bremer Landeswahlleitung auf ihrer Internetseite mitteilt. Briefwähler sind dabei nicht einbezogen. Das ist eine höhere Beteiligung als bei der vergangenen Wahl 2021 – damals gaben 27,2 Prozent der wahlberechtigten Bremerinnen und Bremer vormittags ihre Stimme ab.

+++ 13:07 Chrupalla glaubt an AfD-Ergebnis über 20 Prozent +++
Der AfD-Bundesvorsitzende Tino Chrupalla hat seine Stimme zur Bundestagswahl am Vormittag in einem Wahllokal im ostsächsischen Gablenz abgegeben. Er zeigte sich zuversichtlich, dass seine Partei „ein sehr starkes Ergebnis mit über 20 Prozent“ erreichen werde. Vor allem im Osten werde die AfD sehr viele Direktmandate holen. „Ich denke, das ist eine klare politische Aussage der Bürger und der Wähler.“

+++ 12:27 Erste Hinweise auf Wahlbeteiligung +++
In Niedersachsen haben etwa 13,8 Prozent der Wahlberechtigten in den ersten zwei Stunden an der Bundestagswahl teilgenommen. Das teilte die Landeswahlleitung mit Stand 10 Uhr mit. Bei der Bundestagswahl 2021 lag die Wahlbeteiligung zur selben Zeit bei 14,3 Prozent. Nicht einbezogen sind die Bürgerinnen und Bürger, die bereits per Briefwahl abgestimmt haben. In Schleswig-Holstein haben nach Angaben des Landeswahlleiters bis 11 Uhr bereits 21,3 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Bei der Wahl 2021 waren es zu diesem Zeitpunkt 23,8 Prozent gewesen. Auch in Hamburg haben am Vormittag etwas weniger Menschen gewählt als vor vier Jahren. Um 11 Uhr lag die Wahlbeteiligung nach Angaben des Landeswahlleiters bei 45 Prozent, 2021 waren es zu diesem Zeitpunkt 49,8 Prozent.

+++ 12:03 Auch Scholz hat gewählt +++
Bundeskanzler Olaf Scholz gab in Begleitung seiner Frau Britta Ernst seine Stimme in Potsdam ab. Händchenhaltend waren beide zum Wahllokal bei der Industrie- und Handelskammer gelaufen. Scholz‘ Frau hat zudem Geburtstag und wird 64 Jahre alt. Beim Verlassen des Wahllokals reckte Scholz den Daumen. Scholz will im Fall eines Gewinns des Direktmandats die gesamte Legislaturperiode im Bundestag bleiben – auch wenn er nicht erneut Regierungschef wird. „Das steht schon ewig lange fest“, sagte er bei seinem Wahlkampfabschluss in Potsdam auf eine entsprechende Journalistenfrage.

(Foto: picture alliance/dpa)

+++ 11:41 Experte zu Regierungsfindung: „Man wird Gräben zuschütten, aber es bleiben Narben“ +++
Warum sind bei dieser Bundestagswahl noch so viele Wähler und Wählerinnen unentschlossen – und wer könnte davon profitieren? Das erklärt Stefan Marschall. Außerdem schätzt der Politikwissenschaftler ein, wie es nach dem konfrontativen Wahlkampf, der einige Gräben aufgerissen hat, weitergehen wird.

+++ 11:28 Merz wählt im Sauerland: „Es wird gut“ +++
Auch Unions-Kanzlerkandidat Merz hat seine Stimme abgegeben. Bei strahlendem Sonnenschein war er in Begleitung seiner Frau Charlotte Merz zu Fuß gekommen. Auf dem Weg begrüßte er viele Wähler und Bekannte und betrat dann das Wahllokal. In der Wahlkabine setzte er seine Kreuze zügig und im Stehen und warf dann seinen Stimmzettel in die Wahlurne. Im Anschluss will Merz nach Berlin reisen. Merz gab sich zuversichtlich: „Es wird gut.“ Sein Wahlkreis ist der Hochsauerlandkreis. Bei der Bundestagswahl 2021 hatten dort 40,4 Prozent der Wählerinnen und Wähler für Merz gestimmt.

+++ 11:05 Nordseeinsel nutzt Strandkörbe als Wahlkabinen +++
Wer auf der ostfriesischen Insel Norderney bei der Bundestagswahl seine Stimme abgibt, könnte in seiner Wahlkabine vielleicht noch ein paar Sandkörner vom Nordseestrand entdecken. Denn für die Stimmabgabe setzt die Stadt seit Jahrzehnten auf ihre weiß-blauen Strandkörbe als Wahlkabinen. „Ich denke, viele Insulaner kennen gar keine normalen Wahlkabinen, weil sie immer hier auf Norderney in Strandkörben wählen“, sagt Inselbürgermeister Frank Ulrichs der Deutschen Presse-Agentur. Die Strandkörbe seien immer verfügbar, transportabel und – wichtig für die geheime Wahl – blickdicht. Auf herkömmliche Wahlkabinen verzichtet die rund 6.000 Einwohner zählende Insel daher.

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(Foto: picture alliance/dpa)

+++ 10:38 Söder zeigt sich bei Stimmabgabe zuversichtlich +++
Trotz zuletzt teilweise schlechter werdender Umfragewerte äußert sich CSU-Chef Markus Söder bei seiner Stimmabgabe optimistisch über ein gutes Ergebnis für die Union. „Ja, ich bin schon sehr zuversichtlich. Ich hoffe, dass wir am Ende die Regierung für unser Land bekommen, damit sich was Richtiges ändert und nicht nur einfach so weitergemacht wird“, sagt er in einem Wahllokal in Nürnberg. Das sei sein eigentlicher Wunsch, weil es die Demokratie stärke.

+++ 10:22 ntv-Reporter: „Man fragt sich, was der Angriff von Merz noch soll“ +++
Zum Abschluss des Wahlkampfs wird es volkstümlich, aber nicht unbedingt harmonisch. Merz‘ „linke Spinner“-Aussage bringt ihm den Vorwurf der Spaltung ein. Den Abschluss eines besonderen Wahlkampfs und die Proteste gegen Rechts am Vortag der Wahl fasst ntv-Reporter Bastian Vollmer zusammen.

+++ 10:04 Ampelkoalition in Bildern: Sie begann mit einem Selfie, sie endet als Rot-Grün +++
Aus und vorbei – nach nicht ganz drei Jahren zerbricht die Ampelkoalition. Direkt nach dem Wahlsieg Donald Trumps in den USA feuert Kanzler Olaf Scholz Finanzminister und FDP-Chef Christian Lindner. Dabei hatte alles so hoffnungsfroh begonnen. Ein Rückblick in Bildern.

+++ 09:48 Scholz joggt in den Wahltag +++
Bundeskanzler Scholz startet sportlich in den Wahlsonntag. In Begleitung von Personenschützern joggt er am Morgen durch Potsdam. Die brandenburgische Landeshauptstadt gehört zu seinem Wahlkreis, in dem er unter anderem gegen Außenministerin Baerbock antritt. Beim letzten Mal gewann Scholz recht klar, diesmal deuten die Umfragen auf ein anderes Ergebnis hin.

(Foto: picture alliance/dpa)

+++ 09:34 Steinmeier ruft zur Wahl auf +++
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dankt bei seiner Stimmabgabe den Wahlhelfern und ruft alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, zur Wahl zu gehen. „Nutzen Sie Ihr Wahlrecht, gehen Sie wählen, bestimmen Sie mit über die Zukunft unseres Landes und wählen Sie in dem Bewusstsein, dass Ihre Stimme die Entscheidende sein könnte“, sagt er am Morgen in der Erich-Kästner-Grundschule in Berlin-Zehlendorf. Steinmeier erinnert an die besonders kurze Vorbereitungszeit für die Bundestagswahl an diesem Sonntag infolge der vorzeitigen Auflösung des Bundestags. „Deshalb war das eine riesige Kraftanstrengung.“

+++ 09:15 Weidel wählt per Brief – und ignoriert Chrupalla +++
AfD-Chefin Alice Weidel hat nach Informationen von ntv und „Stern“ bereits vor Tagen ihre Wahlunterlagen für die Bundestagswahl 2025 abgegeben. Die AfD-Kanzlerkandidatin verzichtete auf eine Stimmabgabe im Wahllokal und wählte stattdessen per Brief. „Frau Weidel musste sich für die Briefwahl entscheiden, da sie sich heute lange vor der ersten Prognose mit ihrem Team in Berlin austauschen wird und die Entfernung zwischen Überlingen am Bodensee und der Hauptstadt sehr weit ist“, sagt ein Sprecher von Alice Weidel. Sie ignoriert damit Äußerungen ihres Co-Parteivorsitzenden Tino Chrupalla, der immer wieder Zweifel an der Briefwahl sät.

+++ 08:46 Kuhle zu Briefwahl-Problemen: „Einer Demokratie unwürdig“ +++
FDP-Innenpolitiker Konstantin Kuhle kritisiert im Interview mit t-online die Einschränkungen für Auslandsdeutsche bei der Bundestagswahl scharf. „Es ist ein Skandal, weil viele Deutsche im Ausland daran gehindert werden, ihr demokratisches Recht wahrzunehmen. Das ist einer Demokratie unwürdig.“ Vor allem bei einer vorgezogenen Wahl seien die Fristen zu kurz, sodass viele Stimmen nicht rechtzeitig gezählt werden könnten, kritisiert Kuhle. Er geht davon aus, dass „einzelne deutsche Staatsangehörige Einsprüche gegen das Wahlergebnis erheben, deren Stimme nicht gezählt wurde“. Der Innenpolitiker erwartet zwar keine Annullierung der Wahl. „Aber unabhängig von der juristischen Frage ist die Wahl für Auslandsdeutsche aktuell ein Skandal, zu dem man sich eines klarmachen muss: Diese Probleme hätten vermieden werden können.“ Kuhle kritisiert, dass das Bundesinnenministerium und das Auswärtige Amt eine Lösung „verschleppt“ hätten.

+++ 08:00 Wahllokale haben geöffnet +++
In ganz Deutschland haben ab 8.00 Uhr die Wahllokale geöffnet. Bis 18.00 Uhr können die Wahlberechtigten ihre Stimme abgeben, dann beginnt die Auszählung. In den rund 65.000 Wahllokalen sind dafür etwa 675.000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer im Einsatz. Zur Wahl aufgerufen sind über 59 Millionen Menschen im Bundesgebiet. Unmittelbar nach der Schließung der Wahllokale werden die ersten Prognosen auf Grundlage von Nachwahlbefragungen veröffentlicht. Gegen 18.15 Uhr folgen die ersten Hochrechnungen, die im Laufe des Abends mit jeder ausgezählten Stimme präziser werden.

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+++ 07:23 Trendbarometer sagt schwierige Regierungsbildung voraus +++
Laut dem RTL/ntv-Trendbarometer von Freitag könnte es für eine Koalition von Union und SPD denkbar knapp werden. Schwarz-Grün wäre nach diesen Zahlen nicht möglich. Demnach können die Parteien mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU/CSU 29 Prozent, AfD 21 Prozent, SPD 15 Prozent, Grüne 13 Prozent, BSW 3 Prozent, FDP 5 Prozent, Linke 8 Prozent. Nach Angaben des Instituts Forsa sind kurz vor dem Wahlgang noch 22 Prozent der Wähler unentschlossen. Das Trendbarometer hat damit keinen Prognosecharakter, sondern gibt lediglich ein repräsentatives Stimmungsbild kurz vor dem Urnengang wieder.

+++ 06:45 Neuer Bundestag wird deutlich schlanker +++
Eines steht bereits fest: Der neue Bundestag wird erheblich kleiner werden – wegen der Wahlrechtsreform. Die Zahl der Abgeordneten wurde auf 630 begrenzt, das sind gut 100 weniger als aktuell. Zusammentreten muss der neue Bundestag spätestens 30 Tage nach der Wahl – also bis zum 25. März. Die Entscheidung über die künftige Regierung wird voraussichtlich aber erst Wochen oder gar Monate danach fallen. Bis dahin bleibt die bisherige Regierung geschäftsführend im Amt.

+++ 06:12 Merz fehlt beim „Bürger-Speed-Dating“ +++
Bundeskanzler Olaf Scholz ist am Abend neben Robert Habeck von den Grünen und Alice Weidel von der AfD bei einem „Bürger-Speed-Dating“ bei Pro7 und Sat1 aufgetreten. CDU-Chef Friedrich Merz hatte hier abgesagt – aus Termingründen. In der Sendung wurden die Kandidatinnen und Kandidaten in mehreren Runden getrennt mit Fragen zu Kinderbetreuung, Migration, Rente und Verteidigung konfrontiert. Scholz verwies in vielen Fällen auf begonnene Reformen seiner Regierung, etwa im Gesundheitsbereich und bei der Migration. Habeck gab sich mehrfach nachfragend – etwa als eine Ärztin ihn nach seinen Plänen für die Krankenhausreform fragte. Kurios wirkte das Aufeinandertreffen von Weidel mit einem 22-Jährigen, dessen Vater aus Nigeria nach Deutschland gekommen war. Er fragte die AfD-Chefin bei der Begrüßung, ob sie wegen seiner Hautfarbe Angst vor ihm habe. „Alles easy, wirklich“, sagte diese darauf. „Hautfarbe spielt überhaupt keine Rolle.“

+++ 06:01 Deutschland wählt neuen Bundestag +++
Deutschland wählt nach einem kurzen und teils polarisierenden Winterwahlkampf einen neuen Bundestag. Die Wahllokale sind heute von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet. Entschieden wird über die politischen Machtverhältnisse in den nächsten vier Jahren. Unter den gut 59 Millionen Wahlberechtigten im Bundesgebiet sind etwa 2,3 Millionen junge Erstwähler. Hinzu kommen mehr als 200.000 Deutsche, die im Ausland leben und sich für die Wahl registriert haben. Für sie wurde es mit der Stimmabgabe wegen der kurzen Fristen diesmal aber sehr knapp.

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