3. Liga: Energie Cottbus vor schwieriger Aufgabe bei Rot-Weiss Essen | ABC-Z
Zu Gast bei Rot-Weiss Essen
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Meistert Cottbus die Herausforderung an der Hafenstraße?
Erfolgsserie auf dem Prüfstand: Mit dem Auswärtsspiel bei Rot-Weiss Essen erwartet Energie Cottbus eine schwierige Aufgabe. Derweil laufen in der Lausitz die Personal-Planungen für die kommende Saison an. Von Andreas Friebel
Der rbb zeigt die Partie gegen Rot-Weiss Essen am Samstag ab 14 Uhr live im Fernsehen und im Stream auf rbb24.de
Wie lange kann Energie Cottbus die Erfolgsserie noch fortsetzen? Wer kann die Lausitzer stoppen? Diese Fragen stellt sich gerade die 3. Liga, in der das Team von Claus-Dieter Wollitz seit acht Partien unbesiegt ist (sechs Siege, zwei Unentschieden).
Mit nun 23 Punkten thront Cottbus auf Platz eins und muss am Samstag bei Rot-Weiss Essen ran.
Kuscheln mit Wollitz
Bei den Essenern zeigt die Formkurve gerade nach unten. Nur ein Sieg gelang in den letzten vier Partien. “Sie haben sehr spät Spieler geholt – da müssen sich erst Hierarchien finden”, sagte Wollitz am Donnerstag auf der Pressekonferenz über den bisherigen Saisonverlauf des Gegners. Essen wird die Gäste aus der Lausitz am Samstag wie gewohnt im ehrwürdigen Stadion an der Hafenstraße empfangen. Wollitz warnte zugleich: “Die Hafenstraße kann eine Mannschaft immer pushen. Wir müssen da extrem aufmerksam sein.”
Einen Push wird sein Team aber auch von den eigenen Fans bekommen. Seit dem Cottbuser Aufstieg in die 3. Liga reisen pro Woche mindestens 1.000 Anhänger quer durch die Republik. Denn die Begeisterung in der Lausitz ist weiter groß – so groß, dass die Fanartikel-Abteilung derzeit kaum die Nachfrage stillen kann. Eine kürzlich aufgelegte Wollitz-Kollektion mit Tasse, T-Shirt und Kuschelkissen, die unter dem Motto “Trainerlegende” stand, war binnen kürzester Zeit ausverkauft. “Es freut mich, wenn das angenommen wird. Aber ich glaube, es gibt Spieler, die passen besser auf so ein Kissen”, merkte Wollitz mit einem Augenzwinkern an.
Er will sich lieber auf das Sportliche konzentrieren. Und da fällt am Samstag Phil Halbauer aus. Der offensive Mittelfeldspieler hat Adduktorenprobleme. Auch Joshua Putze fehlt nach seiner Zahn-Operation weiter. Der Rest des Kaders ist fit.
Torwart Bethke im Fokus
Das gilt auch für den besten Spieler der 3. Liga, wenn man den Maßstab der Spielerbenotungen des Fußball-Fachmagazins “Kicker” anlegt: Elias Bethke. Der Cottbuser Torwart hat bislang alle zwölf Liga-Partien bestritten. Mit einer Durchschnittsnote von 2,21 steht er in dieser Wertung vor allen anderen Profis. Kein Wunder, dass der 21-Jährige inzwischen Begehrlichkeiten weckt.
Claus-Dieter Wollitz berichtete von ersten Anfragen für den jungen Mann aus dem Cottbuser Nachwuchs. Dessen Vertrag läuft noch bis mindestens 2026. “Im Winter wird auf keinen Fall etwas passieren”, meinte Wollitz. “Im nächsten Sommer sieht die Sache anders aus. Bei einem unmoralischen Angebot könnten wir zustimmen.” Wie hoch das Angebot sein müsste, um als unmoralisch zu gelten, wollte Wollitz nicht erläutern. Es müsste aber schon ein siebenstelliger Betrag sein, wenn Cottbus seinen Stammtorwart ziehen lassen sollte.
Planungen für nächste Saison laufen bereits
Anhand der Personalie “Bethke” wird deutlich, dass Energie bereits in die ersten Planungen für die kommende Saison eingestiegen ist. Denn mit 23 Punkten nach etwa einem Drittel der Saison, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Cottbus auch in einem Jahr mindestens in der 3. Liga kickt. Da ein Großteil der Spielerverträge ausläuft, laufen erste Gespräche – die aber nicht ganz einfache werden. Denn Erfolg weckt Begehrlichkeiten und die führen zu steigenden Gehältern, wenn man Spieler halten möchte. “Ich weiß in welchem Rahmen hier viele Jungs spielen. Aber dafür werden sie ab dem nächsten Sommer nicht mehr spielen”, so Wollitz. Mögliche Transfererlöse für Elias Bethke könnten helfen, einige Leistungsträger bei Energie zu halten.
Verworfen haben die Cottbuser unterdessen Pläne aus dem Sommer, vertragslose Spieler zu verpflichten. Was nach der jüngsten Erfolgsserie auch keinen Sinn machen würde. “Sollte ein Spieler längerfristig ausfallen, dann sind wir vorbereitet. Aber in der jetzigen Situation noch nachzulegen, wäre der Mannschaft gegenüber unfair und könnte Unruhe bringen”, sagt der Cottbuser Trainer.
Sendung: rbb, 02.11., 14 Uhr