21 Tote bei Protesten in Mosambik nach Wahlbestätigung | ABC-Z
Die Bestätigung des Wahlergebnisses in Mosambik hat im Land erneut schwere Unruhen ausgelöst. Bei den blutigen Ausschreitungen sind mindestens 21 Menschen ums Leben gekommen, es gab zahlreiche Verletzte.
Seit Montagabend sind in Mosambik mindestens 21 Menschen bei Protesten gegen das Ergebnis der jüngsten Wahl gestorben. Das verkündete der Innenminister des Landes, Pascoal Ronda, auf einer Pressekonferenz. Zum Wochenbeginn hatte das oberste Gericht den Sieg der Regierungspartei bestätigt. Es folgte eine blutige Nacht in Mosambik.
Demonstranten griffen demnach Gebäude, Fahrzeuge und Polizeieinheiten an. Sie errichteten Barrikaden und zündeten sie an. Geschäfte und öffentliche Gebäude wurden geplündert. 236 schwere Straftaten seien verübt worden, so Ronda. Der Innenminister sprach von mehr als 70 Festnahmen. Mindestens 25 Menschen seien verletzt worden, etwa die Hälfte davon seien Polizisten.
Klinik meldet 40 Verletzte durch Schüsse
Allerdings liegen die tatsächlichen Zahlen wahrscheinlich deutlich höher: Allein das Zentralkrankenhaus von Maputo meldete nach Angaben des Klinikdirektors 40 Verletzte durch Schusswunden seit dem Vortag, wie die mosambikanische Nachrichtenagentur AIM berichtete.
Zweieinhalb Monate nach der Präsidentschafts- und Parlamentswahl hatte das oberste Gericht des Landes den umstrittenen Wahlsieg der Regierungspartei Frelimo bestätigt. Die Kommission veröffentlichte nach einer Prüfung leicht korrigierte Ergebnisse, wonach Frelimo-Kandidat Daniel Chapo 65,2 Prozent der Stimmen erhielt. Frelimo regiert seit 49 Jahren in Mosambik.
Die Opposition sprach von Wahlbetrug und hat die Ergebnisse angefochten. Auch EU-Wahlbeobachter sprachen von “ungerechtfertigten Änderungen der Wahlergebnisse”.
Proteste werden teils gewaltsam niedergeschlagen
Auch in anderen Städten des Landes mit rund 35 Millionen Einwohnern im Südosten Afrikas gab es Ausschreitungen und Zusammenstöße. Seit der Wahl kam es mehrmals zu Protesten, die teils gewaltsam und mit scharfer Munition niedergeschlagen wurden. Nach Angaben aus der Zivilgesellschaft wurden dabei schon bis Mitte Dezember 130 Menschen getötet.
Oppositionsführer Venancio Mondlane gewann dem Verfassungsrat zufolge 24,2 Prozent der Stimmen. Mondlane hatte sich nach der Wahl zum Sieger erklärt und zu Protest gegen den “manipulierten” Urnengang aufgerufen. Nach der Wahl war sein Rechtsanwalt getötet worden, Mondlane machte dafür Sicherheitskräfte verantwortlich und verließ Mosambik.