20 fehlen noch: Hamas übergibt vier weitere tote Geiseln – Waffenruhe-Vereinbarung noch nicht erfüllt | ABC-Z

20 fehlen noch
Hamas übergibt vier weitere tote Geiseln – Waffenruhe-Vereinbarung noch nicht erfüllt
15.10.2025, 02:19 Uhr
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Die 20 überlebenden Geiseln sind zurück bei ihren Familien in Israel, die meisten Toten liegen aber immer noch unter den Trümmern im Gazastreifen. Israel will den Grenzübergang nach Ägypten erst öffnen, wenn alle Entführten zurück sind.
Einen Tag nach der Rückkehr der letzten lebenden israelischen Geiseln aus dem Gazastreifen sind die sterblichen Überreste von vier weiteren Hamas-Geiseln nach Israel zurückgebracht worden. Die Leichen sollen nun im nationalen Institut für Gerichtsmedizin identifiziert werden. Die israelische Armee hatte die vier Särge vom Roten Kreuz entgegengenommen und in israelisches Staatsgebiet gebracht.
Am Montag hatte die Hamas zunächst die sterblichen Überreste von vier toten Geiseln an Israel übergeben. Am Dienstag kündigte ein hochrangiger Hamas-Vertreter gegenüber der Nachrichtenagentur AFP an, weitere “vier bis sechs Leichen” israelischer Geiseln auszuhändigen. Wie die “Times of Israel” unter Berufung auf Insider berichtet, hat die Terrororganisation den Vermittlern mitgeteilt, heute vier weitere Tote zu übergeben.
Laut der Waffenruhe-Vereinbarung muss die Hamas insgesamt 28 Leichen übergeben. 20 von ihnen sind noch im Gazastreifen. “Die Hamas ist verpflichtet, das Abkommen einzuhalten und die notwendigen Schritte zur Rückführung der Geiseln zu unternehmen”, teilte Israels Militär mit.
Grenzübergänge bleiben dicht
Die Hamas erklärte, es gebe Schwierigkeiten, die sterblichen Überreste in den Trümmerbergen nach zwei Jahren Krieg zu lokalisieren. Israel hält das Medienberichten zufolge für eine Verzögerungstaktik und will die Hilfslieferungen für den Gazastreifen einschränken sowie den Grenzübergang Rafah zu Ägypten geschlossen halten, bis alle Geisel-Leichen überführt sind. Die UNO und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hatten gefordert, alle Grenzübergänge in den Gazastreifen wieder in Betrieb zu nehmen.
Auch Angehörige der 20 freigekommenen lebenden Geiseln setzen sich für die Rückführung aller getöteten Geiseln aus dem Gazastreifen ein. Man habe “die moralische Pflicht”, die anderen Familien, deren tote Angehörige nicht zu einem würdevollen Begräbnis nach Israel überführt worden seien, weiter zu unterstützen, sagte Danny Miran, der Vater des am Montag freigelassenen Omri Miran. Er forderte die israelische Regierung dazu auf, auf einer genauen Umsetzung des Plans von US-Präsident Donald Trump zu bestehen. Die erste Phase müsse erst erfüllt werden, bevor weitere Schritte unternommen werden. “Erst nach der Rückführung der letzten Geisel werden wir Ruhe finden”, sagte Miran. “Wir müssen eine geschlossene Mauer bilden und den Kampf fortsetzen.”