Sport

1860-Trainer Giannikis hadert mit verpatztem Auftakt: „Wir sind total enttäuscht“ | ABC-Z

München – Wenn du vorne die wenigen Chancen nicht machst und am Ende hinten einer reinfällt…

Der TSV 1860 hat das mit viel weiß-blauer Sehnsucht erwartete Drittliga-Eröffnungsspiel am Freitagabend gegen Aufstiegsfavorit Saarbrücken durch die 0:1-Pleite vermurkst. Erster Spieltag, erste Pleite: Auftakt verpatzt. „Wir haben es verpasst, die Führung zu machen“, analysierte Trainer Argirios Giannikis nach dem Spiel bei Magentasport. „Phasenweise hatten wir in der zweiten Hälfte zu viele Ballverluste. Wir sind total enttäuscht mit dem Ergebnis.“

Junglöwen oder Routinier, Neulöwen oder gestandene Löwen? Der Chefcoach bot bei der Wahl seiner Startelf folgenden Mix an: Raphael Schifferl verteidigte anstelle von Max Reinthaler, David Philipp und Julian Guttau setzten sich gegen Morris Schröter und Tunay Deniz durch, Lukas Reich (17) und Tim Kloss (20) brachten jugendliche Power rein.

Giannikis begründet Torwart-Entscheidung: „Es geht um Leistung“

Die T-Frage hatte Giannikis bekanntlich bereits im Vorfeld geklärt, zu Ungunsten von Stammtorhüter und Fan-Liebling Marco Hiller. „Wir haben das Gefühl, dass René Vollath der Mannschaft mit seiner Spielweise gut tut“, erklärte Giannikis und schob noch nach: „Es geht um Leistung.“

Die besagte Performance sollte bei Sechzigs Auftakt nur phasenweise stimmen. 1860 spielte im neuen 4-2-2-2-System auf die eigenen Fans und ein neues, überdimensioniertes „Westkurve“-Spruchband zu und wollte den Funken sichtlich überspringen lassen. Der TSV hatte in den ersten zehn Minuten mehr vom Spiel, Neulöwe Maximilian Wolfram gehörte die erste Großchance per Kopf (6.). Danach übernahmen nach und nach die Saarländer das Kommando, ein Seitfallzieher von Simon Stehle ging drüber (13.).

Und 1860? Bei einem beherzten Reich-Schuss (37.) ging ein Raunen durchs Sechzgerstadion, doch erst Schifferl hatte bei der anschließenden Ecke die ungleich bessere Chance mit seinem Kopfball – doch Saarbrücken konnte den Rückstand im Getümmel irgendwie verhindern.

Ex-Löwe Marius Wolf verfolgt umkämpftes Auftaktduell

Mehr kam da nicht mehr vor dem Pausenpfiff doch die Fans erhoben sich trotzdem und sagen: „Hey Sechzig München, Sechzig weiß und blau!“ Ein Signal der Fans in Anlehnung an die Aussagen der Sportlichen Leitung, die Erwartungshaltung runterzuschrauben?

Nach der Pause, als Ex-Löwe und Ex-Nationalspieler Marius Wolf etwas verspätet wieder seinen Sitzplatz auf der Hautpttribüne einnahm, setzte sich ein umkämpftes Auftaktduell fort, mit viel Sand im Getriebe auf beiden Seiten. Beim TSV kam Morris Schröter für den glücklosen Philipp, doch die Blauen gelangten kaum vor den Kasten des Kontrahenten. Hinten musste der starke Schifferl klärte für den geschlagenen Vollath auf der Linie klären, Joker Patrick Schmidt scheiterte an wenig später am Torhüter (70).

Giannikis reagiert auf Rückstand mit Dreifach-Wechsel

Eine Minute später kam es, wie es angesichts der zunehmenden Saarbrücker Schlagzahl wohl kommen musste: Schmidt setzte einen Kopfball nach einer Rechtsflanke, die Leroy Kwadwo nicht verteidigt bekam, über Vollath hinweg ins Tor. Giannikis reagierte mit einem Dreifachwechsel und brachte Marlon Frey, Tunay Deniz und Fabian Schubert, doch die nun noch neuer zusammengewürfelte Löwen-Elf zeigte sich gegen abgezockte Gäste nicht zwingend genug.

Auftakt verpatzt also für Giannikis und Sechzig, es wartet noch viel Arbeit, um die Puzzleteile nach diesem Umbruch zusammenzufügen. „Uns wird das nicht umhauen“, sagte Giannikis. Nächste Chance: Sonntag, 11. August, beim VfB Stuttgart II (16.30 Uhr).

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"