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1860 München vor dem Rückrundenstart: Weit weg vom Optimum – Sport | ABC-Z

Argirios Giannikis trainiert seit 374 Tagen den TSV 1860 München, und obwohl er vier Punkte und einen Tabellenplatz besser dasteht als bei seiner Ankunft, steht er selbst irgendwie schlechter da als damals. Minus fünf lautet das exakt gleiche Torverhältnis, dabei hat die Mannschaft elf Tore mehr geschossen und elf mehr zugelassen. Natürlich ist bei einem Klub, der gefühlt immer den Aufstieg zum Ziel hat, jeder Stillstand ein Rückschritt. „Dass noch Optimierungsbedarf da ist, ist auch klar“, räumt der 44-Jährige auf die Frage ein, ob er denn überrascht sei, im Verein noch so einen Rückhalt zu haben – bei vielen Fans hatte er diesen im Dezember gut hörbar nicht mehr.

Optimierungsbedarf – vielleicht herrscht der ja auch bezüglich der Kommunikation. Es ist ja wie mit der Mannschaft: Wer sich kämpferisch zeigt, dem wird von den Rängen aus auch mal ein Ausrutscher mehr verziehen. Am Donnerstagmittag wirkte Giannikis ein wenig zugeknöpft, vor allem, weil seine Trainingsjacke bis oben geschlossen war. Viel wichtiger ist freilich, dass die Mannschaft selbst mal gut, mal schlecht spielt und bei den Anhängern so Ratlosigkeit erzeugt. Er habe nach den kurzen Weihnachtsferien so ziemlich an allem gearbeitet mit der Mannschaft, sagte Giannikis, „physisch, technisch-taktisch, alle Spielphasen, aber auch Umschaltprozesse“. Aber kann die Mannschaft wirklich besser werden?

Vor dem Rückrunden-Auftakt am Samstag beim Tabellendritten 1. FC Saarbrücken (14 Uhr) hat sich zudem der Kader auch nicht verändert. Eigentlich hätten die Löwen gerne auf die vielen Verletzungen reagiert und vor allem noch einen Stürmer geholt, aber Geschäftsführer Christian Werner war von seinem Vorgänger Marc-Nicolai Pfeifer, heute bei Rot-Weiss Essen, wohl ausgestochen worden, als es um die Verpflichtung von Dominik Martinovic ging, einem von ganz wenigen Angreifern auf dem Markt, denen man zutraut, eine Drittliga-Mannschaft verlässlich besser zu machen. Abgegeben haben die Löwen bislang auch noch niemanden, aber das ist ganz aktuell vielleicht gar nicht so schlecht.

Denn jetzt hat Giannikis das Problem, dass er in der Abwehr schon wieder aus Verletzungsgründen umbauen muss, auch wenn Spieler wie Kapitän Jesper Verlaat oder Raphael Schifferl kurz vor der Rückkehr stehen. Nun fällt aber erst einmal Rechtsverteidiger Lukas Reich aus, was entweder zum Einsatz eines unerfahrenen Spielers oder zu einer Systemumstellung führen dürfte. Immerhin: Thore Jacobsen und Torwart Marco Hiller wurden wohl rechtzeitig wieder gesund.

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