1:4 in Bremen – Union Berlin taumelt in die Winterpause | ABC-Z
Berlin. Union Berlin bleibt auch im neunten Pflichtspiel in Folge ohne Sieg. Schweigeminute für die Opfer des Anschlags von Magdeburg.
Union Berlin geht sieglos in die Winterpause. Der Berliner Fußball-Bundesligist verlor im letzten Spiel des Jahres bei Werder Bremen mit 1:4 (1:3). Es war das neunte Pflichtspiel in Folge ohne Erfolg für die Köpenicker.
Die Partie im Weserstadion begann mit einer Schweigeminute für die Opfer des grausamen Anschlags auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Danach folgte eine erste Halbzeit, die Union-Trainer Svensson in der Halbzeitpause auf dem Weg in die Kabine mit einem Kopfschütteln quittierte. Fassungslosigkeit? Ernüchterung? In jedem Fall Enttäuschung.
Schwolow steht statt Rönnow im Tor von Union Berlin
Drei Tore hatten die Köpenicker im ersten Spielabschnitt kassiert. Eine Wende lässt sich so nicht einleiten. Selbst mildernde Umstände durch ungewollte Umstellungen sind nur bedingt zulässig, wenn die Köpenicker den Gegner mit solchen Fehlern zum Toreschießen einladen.
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Weil sich Stammtorhüter Frederik Rönnow im Training am Ellenbogen verletzt hatte, stand Ersatzmann Alexander Schwolow zwischen den Pfosten. Für Abwehrchef Kevin Vogt, der wegen seiner fünften Gelben Karte gesperrt war, rückte Danilho Doekhi ins Zentrum der Dreierkette. Doch die Fehler, die Union machte, waren grundlegender Natur.
Vor dem 0:1 durfte der Bremer Romano Schmid frei in den Strafraum flanken, wo Marco Grüll ebenfalls ohne Gegenwehr einköpfen konnte. Union-Kapitän Christopher Trimmel sowie Doekhi dürfen sich hier angesprochen fühlen (13.). Das 0:2, ebenfalls von Grüll erzielt, wurde ermöglicht, weil Union die Mitte des Strafraums einfach den Gastgebern überließ. Und dies nur vier Minuten nach dem Rückstand (17.).
Schäfer lässt Union Berlin ein wenig hoffen
Schließlich müssen sich Diogo Leite und Tom Rothe fragen lassen, warum Werders Mitchell Weiser in eine Flanke von Derrick Köhn rutschen durfte (45.). Union machte es einer ohne Zweifel selbstbewussten Bremer Mannschaft viel zu leicht. Die Phase, in der Union vor der Pause mithielt, war zu kurz – jedoch auch von Erfolg gekrönt. Ein Hoffnungsschimmer, dass die eigentlich gute Serie von Bundesliga-Partien bei Werder (drei Siege in zuvor vier Spielen) nicht sang- und klanglos enden würde.
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Robert Skov, der in Bremen auf der offensiven rechten Seite agierte, hatte sich ins Mittelfeld abgesetzt, Von dort schickte der Däne auf der linken Seite Rothe, dessen Flanke Andras Schäfer eiskalt ins Tor drosch (23.). Es war der Startschuss einer ziemlich wilden Phase, in der Union zu oft gute Umschaltgelegenheiten einfach verschluderte.
Tim Skarke (für Skov) und Josip Juranovic (für Trimmel) sollten nach dem Seitenwechsel für mehr Schwung sorgen. Tatsächlich gelang es Skarke, Benedict Hollerbach in Szene zu setzen. Dessen Schuss strich knapp am Pfosten vorbei (49.). Es wäre der perfekte Start in die zweiten 45 Minuten für Union gewesen.
Fans von Union Berlin sorgen für nächste Spielunterbrechung
Stattdessen legten die gut 4000 mitgereisten Union-Fans das Stadion durch Zünden von Pyrotechnik zunächst in eine unangenehme Rauchwolke. Nur eine Woche nach dem Skandalspiel gegen Bochum (1:1), das wegen eines Feuerzeugwurfs aus den Reihen der aktiven Fanszene für rund eine halbe Stunde unterbrochen werden musste, gab der Anhang der Köpenicker erneut nicht das beste Bild ab. Selbstredend musste auch dieses Spiel für mehrere Minuten unterbrochen werden.
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Die Gäste versuchten viel, doch den Köpenickern lief die Zeit davon. Zudem zeigte. Union Berlin weiterhin zu oft nur in Ansätzen, dass es für die Bremer noch einmal gefährlich werden könnte. Leopold Querfelds Fernschuss in der 76. Minute bildete eine Ausnahme. Den Schlusspunkt setzten die Bremer mit dem 1:4 durch Jens Stage (87.).
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