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100 Flugzeuge, 5000 Mitarbeiter: Lufthansa-Einstieg bei Italiens Staatsairline perfekt | ABC-Z


100 Flugzeuge, 5000 Mitarbeiter

Lufthansa-Einstieg bei Italiens Staatsairline perfekt

Nach jahrelangen Verhandlungen steigt die Lufthansa bei der italienischen Staatsairline Ita ein. Für einen dreistelligen Millionenbetrag übernimmt der MDax-Konzern zunächst einen Minderheitsanteil. Passagiere sollen bereits zum Sommerfahrplan vom Zusammenschluss profitieren.

Der Einstieg der Lufthansa bei der italienischen Staatsairline ITA ist perfekt. “ITA Airways ist ab heute Teil der Lufthansa Group”, teilte die deutsche Fluggesellschaft mit. Zwei Jahre nach dem offiziellen Angebot hätten die Lufthansa und das italienische Ministerium für Wirtschaft und Finanzen die Transaktion abgeschlossen. “Damit ist die Lufthansa Group mit 41 Prozent an der italienischen Fluglinie ITA Airways beteiligt.” Dieser erste Beteiligungsschritt sei durch eine Kapitalerhöhung in Höhe von 325 Millionen Euro vollzogen worden.

Lufthansa 5,80

Optionen für den Kauf der verbleibenden Anteile könnten bereits ab diesem Jahr ausgeübt werden. Die übrigen 59 Prozent hält zunächst weiterhin das Ministerium. Der Schritt zur Mehrheit sei nicht für das laufende Jahr geplant, hat Konzernchef Carsten Spohr der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” gesagt. “Es ist in unserem Interesse, die italienische Regierung in den nächsten Monaten an Bord zu halten. Eine 100-Prozent-Übernahme ist aber das klare Ziel.” Dafür sei ein Festpreis von 829 Millionen Euro vereinbart, inklusive einer potenziellen variablen Komponente.

Neuer Chef der Airline mit einer Flotte von knapp 100 Airbus-Flugzeugen wird Jörg Eberhart, wie ITA bereits mitgeteilt hatte. Bevor er 2021 Strategiechef der Lufthansa wurde, führte er fast acht Jahre lang die italienische Lufthansa-Regionaltochter Air Dolomiti. ITA wird nach Lufthansa, Swiss, Austrian und der belgischen Brussels Airlines die fünfte privatisierte Staatsairline unter dem Dach des Konzerns.

Mit der Beteiligung stärke die Lufthansa den italienischen und europäischen Luftverkehrsmarkt und die Position des Konzerns als Nummer Eins in Europa, wird Lufthansa-Chef Carsten Spohr zitiert. Passagiere könnten demnach bereits “zum Sommerflugplan von ersten verbesserten Angeboten und optimierten Verbindungen profitieren”.

Italien sei nach den USA schon jetzt der zweitwichtigste internationale Markt, “außerhalb der bestehenden Heimatmärkte Deutschland, Österreich, Schweiz und Belgien”, hieß es vom MDax-Konzern weiter. ITA Airways fliegt nach Lufthansa-Angaben weltweit 69 Ziele an. Im vergangenen Jahr seien rund 18 Millionen Passagiere befördert worden. Das Unternehmen hat knapp 5000 Beschäftigte.

Die Europäische Union hat nach langen Verhandlungen der Übernahme unter strikten Wettbewerbsvorschriften zugestimmt. Die Ita musste umfangreiche Start- und Landerechte in Rom und Mailand an den Direktflieger Easyjet abgeben. Passagiere der Konkurrenten IAG (British Airways, Iberia) und Air France muss die Ita zudem zu Vorzugskonditionen an deren Drehkreuze bringen.

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