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1. FC Köln: Offiziell – Struber und Keller rausgeschmissen, Funkel kommt zurück | ABC-Z

Der 1. FC Köln steht als Zweiter vor der Rückkehr in die Bundesliga. Dennoch trennt sich der Traditionsklub zwei Spieltage vor Saisonende zufolge von Trainer Struber und Sportchef Keller. Auch einen Nachfolger gibt es schon.

Der Frust war groß. Lautstark hatten die Anhänger des 1. FC Köln am Samstagabend nach dem 1:1 gegen den Tabellenletzten Jahn Regensburg das Ende von Trainer Gerhard Struber und Sportchef Christian Keller gefordert. Nun beugt sich der Klub Volkes Zorn.

Zwei Spieltage vor dem Saisonende haben sich die Verantwortlichen sowohl von Struber als auch von Keller getrennt. Das bestätigte der Klub viele Stunden nach diversen Medienberichten am Montagmittag. Zu groß war nach dem erneuten Patzer im zähen Aufstiegsrennen die Sorge, dass der FC das Ziel Bundesliga-Rückkehr noch verfehlt.

„Angesichts der noch immer großen Chance auf den direkten Wiederaufstieg müssen wir alles daransetzen, diese Chance auch zu nutzen“, sagte Präsident Werner Wolf: „Das Team muss sich für die letzten beiden Spiele auf die eigene Stärke besinnen. Es braucht dafür jetzt neue Impulse. Die haben wir nicht mehr gesehen. Deswegen haben wir uns nach sorgfältiger Abwägung mit dem Kompetenzteam Sport als Vorstand zu diesem Schritt entschieden.“

Auf Trainer Struber folgt Friedhelm Funkel folgen. Der 71-Jährige soll den FC in den anstehenden Spielen gegen den 1. FC Nürnberg (Freitag, 18.30 Uhr) und daheim gegen den 1. FC Kaiserslautern (18. Mai, 15.30 Uhr) betreuen – und den Aufstieg perfekt machen. Funkel hatte in der vergangenen Saison den 1. FC Kaiserslautern vor dem Abstieg in die Dritte Liga bewahrt und die Pfälzer im DFB-Pokalfinale gegen Bayer Leverkusen betreut.

Es ist bereits Funkels dritte Amtszeit bei den Kölnern. Schon von Februar 2002 bis Oktober 2003 und von April 2021 bis Juni 2021 saß er beim FC auf der Bank. 2021 hatte Funkel die Domstädter in der Relegation gegen Kiel in der ersten Liga gehalten. Schon sechsmal stieg Funkel mit verschiedenen Teams in die Bundesliga auf – so häufig wie kein anderer Trainer.

„Der FC ist und bleibt eine Herzensangelegenheit für mich“, sagte Funkel: „Es geht ab jetzt darum, in den verbleibenden zwei Spielen alles zu mobilisieren, den Glauben an die eigene Stärke wiederzufinden und den Aufstieg gemeinsam zu schaffen. Ich freue mich auf die Aufgabe und bin überzeugt davon, dass wir unser Ziel erreichen.“

Der Entscheidung um die Freistellung von Struber und Keller war am Sonntag ein Krisentreffen vorangegangen, bei dem sich Keller einmal mehr hinter den Österreicher Struber gestellt hatte. Bereits nach dem Remis am Samstag hatte der Geschäftsführer den Trainer öffentlich gestützt. Struber genieße „zu 100 Prozent“ Vertrauen, hatte Keller gesagt: „Ich kann ausschließen, kurzfristig etwas zu verändern, weil ich von so etwas nichts halte.“

Diese Treue ist Keller nun selbst zum Verhängnis geworden, er musste mit dem Übungsleiter gemeinsam gehen. Er hatte Struber in der vergangenen Saison nach Köln geholt. Neben dem HSV galten die Kölner als die großen Aufstiegsfavoriten. Dieser Rolle wurden sie aber nicht immer gerecht.

2019 musste Trainer Anfang drei Spieltage vor Schluss gehen

Bereits vor sechs Jahren hatte der FC kurz vor dem Saisonende seinen Trainer freigestellt. Der hieß damals Markus Anfang. Der Coach, der jüngst beim 1. FC Kaiserslautern entlassen worden war, wurde nach dem 31. Spieltag freigestellt. Der FC war damals Tabellenerster – und stieg schließlich ohne Anfang auf. André Pawlak war damals auf Anfang gefolgt.

Nach nur fünf Punkten aus den vergangenen fünf Spielen beträgt der Vorsprung der aktuellen Mannschaft auf den Relegationsplatz noch drei Zähler. Mit Nürnberg und Kaiserslautern warten fordernde Gegner.

LaGa

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