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Zollwut der USA: Jetzt noch schnell ein iPhone kaufen? | ABC-Z


Zollwut der USA

Jetzt noch schnell ein iPhone kaufen?

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Die USA und China schlagen sich immer höhere Zölle um die Ohren. Das beunruhigt nicht nur Anleger und Volkswirte, sondern auch Verbraucher. Letztere fürchten, dass sich Waren massiv verteuern. Zum Beispiel das iPhone.

Kaum zu glauben, Apple sitzt in der Tinte. Durch den von US-Präsident Donald Trump vom Zaun gebrochenen Zollkrieg ist das Unternehmen nicht mehr das wertvollste an den US-Börsen. Denn Anleger fürchten die Folgen der verhängten China-Zölle für den iPhone-Konzern. Denn Apple lässt in großem Stil im Reich der Mitte seine Smartphones produzieren. Das würde durch die derzeitig verhängten Zölle mehr als unrentabel werden.

Zudem muss der Konzern entscheiden, ob er an den Sinn und die Beständigkeit der erhobenen Zölle glaubt. Wird dies bejaht, müsste Apple beginnen, daheim in den USA im großen Stil eigene Fabrikationsstätten zu bauen und geeignete Facharbeiter zu gewinnen. Was zu bezweifeln ist. Prognose: Apple wird und kann gar nichts tun. Und hoffen, dass der Spuk bald ein Ende hat. Genau wie der Rest der Welt.

Zwar hat Trump die Zölle gegen die meisten Länder nun für 90 Tage größ­tenteils ausgesetzt. Für Waren aus China allerdings hat er sie sogar noch erhöht. Der Sonderzollsatz gegen China liegt nun bei 145 Prozent. Im Gegenzug sollen die Gegenzölle auf US-Waren in China auf 125 Prozent steigen.

Schnell noch ein iPhone kaufen?

Trumps Zoll­gewitter verunsichert auch deutsche Verbraucher. Denn die wollen sich auch weiterhin nur halbwegs überteuerte Statusprodukte wie das iPhone leisten können. Aber: Um bis zu 700 US-Dollar könnte der Preis einiger iPhone-16-Varianten in den USA durch den Zoll­krieg mit China steigen – das hat die Investment­bank Rosenblatt Securities errechnet. Das dürfte dann doch ein wenig zu teuer sein.

Nicht alle Experten lassen sich zu so konkreten Prognosen hinreißen, wie die Stiftung Warentest berichtet. Offen ist, ob und wie Unternehmen die Zollauf­schläge an ihre Kunden weitergeben. Eine Sorge: Um US-Kunden nicht mit allzu starken Preiserhöhungen zu verprellen, könnten Konzerne wie Apple einen Teil der Mehr­kosten auf Kunden in anderen Märkten abwälzen – zum Beispiel in Deutsch­land.

Stellt sich die Frage: Sollte man sich also jetzt noch schnell ein Smartphone, einen Kopf­hörer oder Laptop kaufen, bevor die Produkte vielleicht teurer werden?

Niemand weiß, wie es in drei Monaten weitergeht. Doch selbst wenn die US-Zölle dann wieder einge­führt würden, sei es unwahr­scheinlich, dass alle Unternehmen auf diese Krise mit welt­weiten Preis­erhöhungen reagieren, sagt die Handels- und Zoll­expertin Dr. Sonali Chowdhry vom Deutschen Institut für Wirt­schaftsforschung in Berlin (DIW Berlin): “Ob Unternehmen diese Kosten an die Verbraucher weitergeben, hängt maßgeblich davon ab, wie empfindlich Käufer auf Preis­änderungen reagieren.”

Beim iPhone 16 wird sich wahr­scheinlich nicht viel ändern

Gegen flächen­deckende Preis­erhöhungen spreche, dass Kunden bei vielen Produkten auf Alternativen ausweichen könnten: “In Märkten mit starker Konkurrenz und zahlreichen Ersatzangeboten werden Unternehmen die Zoll­kosten eher selbst tragen, um ihre Marktanteile zu sichern”, glaubt die Expertin.

Tatsäch­lich passiert es eher selten, dass Anbieter Preise von Smartphones oder anderen populären Produkten anheben, wenn diese bereits auf dem Markt sind. Teurer wird dann meistens erst die nächste Modell­generation – wenn man den Aufschlag mit neuer Technik und besseren Funk­tionen begründen kann.

Sprich: Am Preis des iPhone 16 wird sich wahr­scheinlich nicht viel ändern, das iPhone 17 könnte dann schon ein größeres Loch ins Portemonnaie reißen.

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